Die Isemanen

Diese riesige und atemberaubende Gebirgskette beinhaltet
das größte Gebirge des weiten Umkreises.

Auf dieser Gebirgskette reihen sich Wälder an Wiesen, Seen und viele
andere schöne und unglaubliche Naturlandschaften.

Doch ist dieses Gebirge auch mit einer großen Vielafalt an Lebewesen
bevölkert.
Da ist es nicht unüblich, dass man plötzlich einem ungeheuren Bergtroll begegnet oder
mal eins der mystischen Einhörner sieht....

Auch das Klima kann hier stehts wechseln....
Also alles in allem einfach ein magisches und immenses Naturwunder mit
vielen großen und kleinen Überraschungen und Geheimnissen....

Felino war schließich wieder von Nigras abgehauen und saß auf einem Baum.
Er wurde von Kekranaren umschwirrt, die er immer wieder versuchte, zu verscheuchen.

Plötzlich hörte Felino ein Geräusch auf dem Boden hinter sich.
Vor Schreck verlor er das Gleichgewicht und fiel vom Ast.
"Autsch..."

Kannst du nicht mal sitzen bleiben, ohne hinufallen?, fragte Finocano.

Felino hätte schwören können, dass er grinste, als er das sagte.
Sei still...was war das?

Die Frage wurde ihm ziemlich schnell beantwortet, als der Troll sich hinunterbeugte, um sich den auf dem Rücken liegenden Felino genauer anzusehen.

Felino schrie auf, rollte sich zur Seite und sprang auf.
Normalerweise wäre er eher gestorben, als zu schreien, aber das hier war...eine besondere Situation...es konnte durchaus passieren.
"Lieber Troll...netter Troll...ich tu dir nichts, also tu mir bitte auch nichts..."
Während Felino das sagte, wich er immer weiter zurück.

Der Troll schien von seinen Aussagen nicht besonders beeindruckt zu sein. Er wurde eher wütend, weil das, was vielleicht seine zukünftige Mahlzeit werden konnte, sich immer weiter von ihm entfernte.
Er knurrte und bewegte sich auf Felino zu.

Verdammt..., dachte dieser.

Hast du dich schon wieder in Schwierigkeiten gebracht?, meldete sich Finocano mal wieder.

Nein...alles in Ordnung...

Felino fragte sich kurz, ob er auf einen Baum klettern konnte, doch diese Hoffnung wurde schnell zerstört, als der Troll nebenbei seine Keule, die er schon die ganze Zeit in der Hand gehabt hatte, schwang, er einen riesigen Baum traf und dieser umkippte - in Felinos Richtung.
Er wich gerade noch aus und fluchte.
Das war schon mal keine Fluchtmöglichkeit.
Links neben ihm war eine Schlucht...nein. Nur im Notfall.
Sonst noch etwas...vielleicht Felsen?
Als er das letzte Mal nachgesehen hatte, war nirgendwo ein Felsen gewesen.
Er prüfte erneut. Nein.
Vielleicht doch die Schlucht?
Felino war, während er überlegt hatte, weiter zurückgewichen. Der Troll war ihm allerdings gefolgt und war schon ziemlich nahe gekommen.
Felino entschied sich für die leichteste Lösung, drehte sich um und rannte los.
Der Troll rannte hinterher.

Gerade ging eine Magierin durch den Wald, sie war ungefähr anfang zwanzig.
Sie sah die beiden und entschied sich, ihnen zu folgen.

Schließlich kam Felino zu einer Felswand und musste stehen bleiben.
Der Troll hatte nicht besonders viel Ausdauer, weshalb er langsamer lief.
Felino bereitete sich darauf vor, seine großartige Taktik gegen überlegene Gegner zu benutzen.

Wirklich eine großartige Taktik, die du hast...
Ich dachte, es wäre alles in Ordnung, meinte Finocano.
Hättest du was gesagt, dann hätte ich jetzt schon die Hälfte des Weges hinter mir!

Sei still...
Felino begann zu schreien und stürzte auf den Troll zu, der vor lauter Überraschung stehen blieb.
Kurz bevor Felino angekommen war bei dem Troll, der schon seine Keule schwang, sprang er zur Seite, hörte auf mit dem Schreien und rannte am Troll vorbei.

Wie gesagt...großartige Taktik..., konnte sich Finocano nicht verkneifen.

Die junge Magierin beobachtete das Schauspiel besorgt.

{Der Junge scheint wirklich Schwierigkeiten zu haben... Ich sollte ihm helfen.}

Gerade, als der Troll sich umdrehen wollte, belegte sie ihn mit einem Schockzauber.
Der Troll blieb, wie vom Blitz getroffen, stehen und fiel um.

Felino rannte noch ein paar Schritte, bevor er es bemerkte.
Dann blieb er stehen und atmete auf.

Allerdings wunderte er sich, wer das gewesen war, und sah sich um.

Die Magierin ging vorsichtig zum Troll und überprüfte, ob
der Schockzauber gewirkt hatte.

Erleichtert stellte sie fest, dass der Troll steif, wie ein Brett auf dem Boden lag.

Felino zog sich hinter einen Baum zurück.
Er wusste ja nicht, was sie wollte.

Die Magierin richtete sich wieder auf und sah sich um.
Sie hatte langes glänzendschwarzes Haar und sah sehr sanftmütig aus.

Sie konnte den Jungen nirgends entdecken.

>> Hoffentlich ist er jetzt in Sicherheit. <<

Sie suchte etwas in ihrer Seite und holte dann einen Talisman raus.

Felino spähte hinter dem Baum hervor, um zu beobachten, was sie tat.
Er vertraute ihr nicht. Da war es egal, dass sie ihn vor dem Troll gerettet hatte. Wegen so einer simplen Sache musste man Leuten doch nicht vertrauen...

Sie beugte sich nochmal über den Troll und ließ das Amulett dreimal über ihn schwenken.

>> Du wirst bald aufwachen und dann wirst du deiner gewohnten Tätigkeit nachgehen, als sei
nichts gewesen. <<
sagte sie ruhig und steckte das Amulett wieder ein.

Dann machte sie sich langsam auf den Weg, nachdem sie die Tasche wieder unter ihrem smaragdgrünen
Umhang versteckt hatte.

Felino überlegte kurz, dann trat er aus seinem Versteck hervor.

"Was war das gerade eben?", fragte er.

Wenn sie nicht vertrauenswürdig war, dann...
Darüber würde er nachdenken, wenn es so war.

Die Magierin drehte sich zu ihm um und lächelte, als sie ihn wiedererkannte.

>> Ach, du bist das gewesen. Ich habe einen Schockzauber an dem Troll angewandt.
Geht es dir gut? <<

Felino antwortete nicht.
Er stand noch, er atmete noch, er lebte noch, warum fragte sie?

>> Ich sehe, dass du keine größeren Verletzungen davongetragen hast.
Du hast wirkliches Glück gehabt. Viele Personen sterben durch so einen Troll.
Aber das weißt du bestimmt. <<

"Als ob ich mich von so einem hässlichen Viech umbringen lassen würde...", murmelte Felino.

Sie musterte ihn ruhig.

>> Du bist ein Nigrasschüler, richtig? <<

"Und was, wenn es so ist?", fragte Felino herausfordernd.

Du bist schon wieder so unfreundlich...

Und was geht dich das an?

>> Es ist so. <<

Sie sah auf das Erkennungszeichen der Nigrasschule.

Verdammt...irgendwann muss ich das mal verstecken...

Er verzog das Gesicht.

"Und, bin ich jetzt ein Monster?"

>> Nein, wieso solltest du das sein?
Jedem ist doch die Freiheit für persönliche Entfaltung gewährt.
Also darfst auch du bestimmen, wer du sein willst. <<

Haben wir ja nicht wirklich...

Was?

Ach, nichts...
Felino sagte dazu hörbar nichts.

>> Ich weiß nicht, wie es auf Nigras zugeht... aber ich habe nichts gegen Böse.
Und auch nichts gegen Gute. <<

Felino stellte fest, dass mit dieser Frau irgendwas nicht stimmte.

Sie musterte ihn.

>> Sag mal... hast du zufällig dieses Mädchen gesehen? <<

Sie zeigte ihm ein Foto von einem schwarzhaarigem Mädchen, das freundlich lächelte.

Er sah sich das Foto an.

"Nein...wieso? Wer ist das?"

>> Myriel... falls du dieses Mädchen sehen solltest, sag ihr, dass Adalia noch am Leben ist... <<

Sie steckte das Foto weg.

"Mache ich...vielleicht."

Die Magierin musterte ihn.

>> Naja... ich muss wieder los.
Vielleicht treffen wir irgendwannmal wieder aufeinander. <<