Der Bahnhof

Von hier aus fahren die magischen Bahnen/Züge ab.

Mitten in der Nacht saßen zwei Mädchen am Bahngleis richtung Benigner auf einer Bank.


Neben ihrer Bank war eine einzige Laterne an, die ihren Platz mit gelblichem Licht erhellte, jedoch
nur ihren Platz... und so war es um due beiden dunkel.
Nur ein paar Meter weiter entfernt war die nächste kleine Laterne aufgestellt und erhellte ihre Bank.

Diese Nacht war ziemlich kühl und so hatten die beiden ihre Jacken an und sahen auf die leeren Banhgleise,
die im Vollmondlicht leuchteten.

Das schwarzhaarige Mädche hatte Kopfhörer aufgesetzt und hörte Musik, während ihr Blick starr ins Leere ging.

Dem anderen Mädchen konnte man ansehen, dass sie sich über irgendeine Sache ärgerte.
Mit einem nachdenklichen Blick musterte sie den leeren Bahnhof, sah in den Himmel....
und wieder auf die Bahngleise.... um dann wieder einen Blick auf ihre Armbanduhr zu werfen.

Jetzt kam vorsichtig noch ein anderes Mädchen dazu.

Sie schien sich in der Gegenwart der anderen Mädchen etwas unwohl zu fühlen.

Das Schwarzhaarige Mädchen schien sowieso gerade nicht auf dieser Welt zu sein und hörte weiterhin
seelig Musik.

Doch die Aufmerksamkeit des anderen Mädchens war geweckt und so wanderte ihr Blick kurz an dem
Neuankömmling hoch und runter.

Das wiederum führte dazu, dass das Mädchen so aussah, als würde sie am liebsten aus ihrer Haut springen und wegrennen.

Doch ihre Beobachterin kannte keine Gnade.

Sie musterte das Mädchen und schätze sie ein...



Und das schwarzhaarige Mädchen kam sogar kurz zurück auf diese Welt, drehte ihren Kopf kurz in die
Richtung, in die ihre Banknachbarin saß und sah den Neuankömmling ruhig an.

Aber so plötzlich wie sie hingesehen hatte, sah sie dann wieder weg und starrte Schlösser in die Luft.

Das Mädchen schien ihr Unbehagen abzuschütteln und sah das schwarzhaarige, luftschlossbauende Mädchen interessiert an.

Diese hörte jedoch nur weiterhin Musik und wippte kaum merklich zu dem Rhytmus der Lieder.


Das andere Mädchen lächelte merwürdig und sah dann auf die große Bahnhofsuhr.

Der Zug, auf den sie warteten, würde in zehn Minuten kommen.

Der Neuankömmling setzte sich jetzt ebenfalls.

Ihre "Beobachterin" wandte den Blick von ihr ab und sah wieder in die Richtung, aus der der
Zug kommen sollte ... und knirschte dabei ungeduldig mit den Zähnen.

Das Mädchen sah ebenfalls in diese Richtung, doch sie war geduldiger.

Nach weiteren acht Minuten tauchte ein Licht aus der Dunkelheit auf und kam langsam auf sie zu.

Das schwarzhaarige Mädchen starrte immernoch in die Luft.

Da musste ihre Banknachbarin handeln und hob einen ihrer Kopfhörer an.

>> Hey E.T., der Zug kommt.
willkommen zurück in dieser Welt. <<
sagte sie mit einem frechen Grinsen.

"E.T." seufzte nur.

>> Danke für die Info. <<

>> Geht doch ^^ <<

Dann ließ sie den Kopfhörer wieder los und ermöglichte es so dem schwarzhaarigem Mädchen,
ihre Lieder voll und ganz zu hören.

Das Mädchen, das zuletzt gekommen war, stand auf.

Als der Zug anfuhr, standen auch die beiden anderen Mädchen auf und stiegen ein.


Da es bis auf ein paar Leute recht leer war, setzten sie sich auf einen Viererplatz.
Natürlich beide ans Fenster.

Das andere Mädchen setzte sich hinter die "Beobachterin" in die nächste Reihe.

Das schwarzhaarige Mädchen hatte ausnahmsweise mal die Kopfhörer um ihren Hals gehängt und sah aus dem Fenster.

Das Mädchen, das grüne Augen hatte, tat angestrenge tas gleiche.

>> Sag mal, Filis....<<,
begann "die gnadenlose Starrerin".

Das angesprochene Mädchen drehte den Kopf in ihre Richtung und sah sie an.

>> Wie konntest du.... <<

Man sah es dem Mädchen an, dass sich etwas dunkles zusammenbraute.

Auch Filis schien es zu merken, doch sie wusste, was es war.

>> Wie konnte ich was, Rio? <<
fragte sie nochmal nach.

>> Wie konntest du es zulassen, dass sie uns in dieses Irrenhaus schicken.
Gerade von dir hätte ich ein bisschen mehr erwartet! <<
sagte sie wütend.

>> Oje... jetzt geht das wieder los.... <<

>> Würg mich ja nicht so ab, Filis. <<
sagte das Mädchen drohend.

Filis sah sie kurz an.

>> Nenn mir einen guten Grund für diese hinrlose Entscheidung. <<

>> Wir müssen uns weiterbilden, Rio.
Die Idioten bei uns haben es ja nichtmehr gebracht. <<
sagte Filis ruhig.

>> Ja..gut... das geht ja... aber
aber wieso Benigner? <<

>> Weil sie die besten Unterrichtsmethoden hat. <<

Die neueste Addition zu dem Nicht-Trio hörte aufmerksam zu und versuchte, sich gut zu merken, was die anderen beiden sagten.

>> Die besten Unterrichtsmethoden... ich kenne deine Methoden. <<
sagte Riona und verzog das Gesicht.

>> Nichts gegen meine Methoden.
Sie haben ihre Wirkung bewiesen. <<
sagte Filis ruhig.

>> In Benigner gibt es bestimmt einige interessante Leute, Rio. <<


>> ...kotz... <<

>> So würde ich es zwar nicht bezeichnen, aber... jedem, wie er will.<<

Hoffentlich denkt niemand, dass ich zu den interessanten Leuten gehöre, hoffte das Mädchen, dessen Name bisher nicht bekannt war.

Doch wie gerufen, drehte sich Riona auf einmal um und sah über ihren Sitz auf
die "Neue" runter.

>> Hey du... was hält du von Benigner? <<

Diese versuchte, sich daran zu erinnern, was gerade eben gesagt worden war, doch es klappte nicht.

Also beschloss sie, etwas anderes zu sagen.

"Ich habe gehört, Benigner soll ziemlich gut sein...auf jeden Fall nicht schlechter als meine vorherige Schule."

Riona seufzte.

>> Mein Gott... was habt ihr nur alle mit dieser dummen schule.
Also ich finde sie sch****! <<


>> Rio... komm wieder runter... <<

>> Tss... <<

Riona drehte sich wieder um und setzte sich hin.

>> Das werden sie alle noch zu spüren bekommen. <<

>> Aber wehe... ein Schüler muss wieder in Therapie wegen dir..
Versuch dich diesesmal wenigstens zu beherrschen...<<

>> Ich werde versuchen... es zu versuchen. <<

Dazu sagte das Mädchen lieber nichts.

Doch diesesmal fiel Filis Blick auf das Mädchen.

>> Wie heißt du überhaupt? <<

"Ich bin...", hier zögerte sie kurz, dann fuhr sie fort: "Arcadia. Und ihr?"

>> Filis... und das ist Riona...
Schwer zu überhören...wie immer. <<

>> wie bitte? Du solltest dir mal Filis unter der Dusche anhören....
hier kann ich nur sagen... schwer zu überhören.. <<

Filis sah Rionis leicht eingemuckelt an.

"Äh..."

Arcadia wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.

Riona grinste siegessicher... und
hatte wiedermal eine ihrer zahlreichen Minischlachten gewonnen.

Filis zog ihr ganz kurz eine Grimasse und sah dann aus dem Fenster.