Windsory

Windsory ist eine Stadt in den modernen Ländern.
Das heißt, man kann sie sich so wie z.B. Braunschweig vorstellen.

Avelyn wurde durch einen schwachen Lichtschein geweckt, der sie im Gesicht kitzelte.

Bevor sie die Augen öffnete, versuchte sie sich daran zu erinnern was passiert war.

Sie wurde von einem unheimlichen Mädchen verfolgt... vielleicht ja eine von diesen merkwürdigen anderen...

und dann... ja, was dann?

Ihr Kopf tat höllisch weh.
Ach ja... sie wurde niedergeschlagen.

Mist! War sie im Krankenhaus?

Avelyn öffnete etwas die Augen.
Sie war in einem normalen Zimmer.
Aber es war nicht ihr Zimmer....
In der Ecke sah sie gerade noch, wie sich eine Pflanzenwurzel zurückzog...
oder auch nicht?
Sie halluzinierte... wie immer...
Wahrscheinlich hatte sie jemand zu sich genommen.

Mein Gott! Und wenn es das unheimliche Mädchen war?
Was wollte sie von ihr?
Avelyn hatte niemandem etwas getan.

Etwas besorgte öffnete sie die Augen schließlich ganz und sah sich um.

Niemand war im Zimmer und die Vorhänge waren so vor das Fenster geschoben, dass nur ein kleiner Lichtstrahl reinfiel.

Moment.. Licht?
Aber es war schon dunkel gewesen, als sie niedergeschlagen wurde...

Deprimiert stellte Avelyn fest, dass es anscheinend schon nachmittags war.
Sie hatte ziemlich lange geschlafen.

Sie sah erstmal an sich runter.
Zum Glück hatte sie keine weiteren Verletzungen davongetragen.
Um sicher zu gehen, bewegte sie jedes einzelne Glied ihres Körpers.
Alles prima.
Sie stieß einen Erleichterungsseufzer aus und strich sich die Haare erstmal richtig.

Dann setzte sie sich auf die Bettkante.
Sie war völlig angezogen.

Wie rücksichtsvoll.

Sie würde es nicht gerade befürworten, wenn jemand fremdes sie ausgezogen hätte....


Ein leises klirrendes Geräusch entstand, als ein Tablett auf den Nachttisch neben ihrem Bett gestellt wurde.


Avelyn drehte sich erschrocken um.


Ein Mädchen mit rabenschwarzem Haar stand neben dem Nachttisch und lächelte Avelyn etwas unsicher an.
Das Haar des Mädchens war leicht gelockt und verlieh dem Mädchen zusammen mit diesen unglaublich blauen
Augen einen zugleich mysteriösen und träumerischen Ausdruck.
Avelyn war fast wie hypnotisiert von diesen Augen.
Solch eine ... Augenfarbe hatte sie nochnie gesehen...
es war fast so... als könne sie dort in die Weite des Himmels blicken, an einem schönen sonnigen Tag...
Avelyn war wie versteinert... sosehr faszinierte sie das.

Das Mädchen schien durch dieses Versteinern etwas verunsichert und blickte etwas zur Seite.

Avelyn riss das zum Glück aus ihrer Trance.

>> Wer... wer bist du? <<


Das Mädchen sah Avelyn wieder an.
Sie wirkte mit diesem Gemisch aus schwarzem Haar, blauen Augen und blasser Haut fast wie eine Märchengestalt.
Das weiße Kleid passte perfekt dazu.... und verdeutlichte Avelyn nur umso mehr, dass sie es hier mit einer dieser...
merkwürdigen Mädchen zu tun hatte.


>> Ich... bin Mila. <<
meinte das Mädchen.
Sie hatte eine ziemlich sanfte Stimme und wirkte dadurch auch irgendwie zerbrechlich,
wie Avelyn fand.
Doch sie kannte das Mädchen ja nicht.

>> Mila...
gut... ähm...

Wieso bin ich hier? <<

>> Du... wurdest bewusstlos geschlagen durch...
..
durch eine andere Person. <<


>> Durch eine Person...
wie hast du mich gefunden? <<

>> Ich habe dich nicht gefunden.
Es waren... meine Freundinnen. <<

>> Deine Freundinnen....
war die eine zufälligerweise rothaarig...

uund....
hieß eine andere wiederum Lola? <<

Mila sah sie ernsthaft überrascht an.

>> Ja... woher... weißt du das? <<

>> Hmm... ich weiß nicht...
das war nur so eine Vermutung... <<
meinte Avelyn...
Doch sie wusste, dass sie irgendeinen Nerv getroffen hatte.

Denn Mila schien nachzudenken.

Dann öffnete sich die Tür.

Es war das rothaarige "Model", das ziemlich schnell das Zimmer betrat und die Tür mit einer schnellen Bewegung hinter sich zufallen
ließ.


>> Schön, dass du wach bist. <<
meinte sie.
Selbst ihre Stimme hatte etwas Edles und zugleich Ehrfurchteinflößendes.

>> Du... <<
konnte Avelyn nur verwirrt sagen.

Dass ihre Theorie stimmte, überraschte und verwirrte sie jetzt zutiefst.
Das durfte nicht wahr sein.

>> Ja, ich.
Pass auf, Kleine.
Wir haben ein Problem. <<

Dafür, dass sie gleich anscheinend ein ernstes Thema ansprechen würde, setzte sie sich aber in einer
recht lässigen Bewegung auf einen Stuhl.

Cool... genau nach diesem Wort hatte sie gesucht. Dieses Mädchen war die Verkörperung von Coolness.
Undzwar was alles anging.

Avelyn jedoch sah sie misstrauisch an.
Problem, was sollte das heißen?


>> Ich habe eine Frage. <<
begann das Mädchen jedoch ruhig.

Avelyn schwieg und bereitete sich auf die schlimmsten Fragen vor.

>> Hast du dich in letzter Zeit beobachtet gefühlt? <<

>> Ja.... von dir... und von anderen bestimmten Mädchen. <<

Das Mädchen sah sie musternd an und gab dann ein anerkennendes Lächeln preis.

>> Sie ist gut. <<
meinte sie anscheinend zu sich selber.
Aber sie hatte wohl mit Mila gesprochen, da diese Avelyn ebenfalls musterte.

Avelyn konnte jedoch nicht sagen, mit was für Gefühlen...
ihre Augen... ließen das alles im Dunkeln schwimmen.


>> Was soll das heißen? <<
meinte Avelyn dann aber an das andere Mädchen gewandt.


>> Taya... bist du dir sicher, dass du es ihr jetzt sagen willst? <<
gab Mila zu Bedenken.

>> Ja... sie würde es ja eh schnell rauskriegen. <<
meinte Taya ruhig.

Avelyn sah die beiden verwirrt an... jedoch wuchs eine unbekannte Panik in ihr.


>> Wir haben dich in den letzten Wochen im Auge behalten, weil...
wir dich schützen wollten... und weil wir den besten Zeitpunkt gesucht haben, dir...
die Wahrheit zu sagen.

>> Schützen?
Vor wem... vor dem Mädchen? <<

>> Verdammt kann die logisch denken... <<
kam es von Taya.

>> ... Welche Wahrheit? <<

Taya seufzte.
>> Also... du hast Recht. Wir wollten dich eigentlich vor solchen, wie...
diesem Mädchen schützen.
Denn... du bist eine von uns...

Wir sind... wie soll ich es dir am besten beibringen.
Keine normalen Menschen.... <<

>> Ihr wollt mich reinlegen...
Sag jetzt ja. <<
meinte Avelyn flehend.

Taya lächelte fast schon bitter
>> Nein... das ist mein völliger ernst.
Wir sind... sozusagen Magierinnen....
und das Mädchen, das dich angegriffen hatte... war eine
Furie... aber...
keine normale... so wie man sie hier kennt. <<

>> Magierinnen... eine Furie. <<
Sie fühlte sich wie in einen der zahlreichen Fantasy-romane geworfen.

>> Ja... du weißt doch, was das ist... oder? <<

>> Ja... aber...
das gibt es nicht!
Und jetzt sag mir nicht, dass es das gibt. <<

Taya sah kurz aus dem Fenster.
>> Du glaubst es uns eh. Du willst es aber nicht.
Weil du denkst, dass das kompletter Schwachsinn ist...

Du bist verwirrt... du hast Angst vor uns.
Du hälst dich und uns für komplett verrückt und denkst, dass das alles nur ein schlechter Traum ist.
Hab ich nicht recht? <<

Avelyn sah sie geschockt an.
Das passte wie die Faust aufs Auge.

>> Woher... <<

>> Ich habe es selber erlebt und durchgemacht. <<
meinte Taya nur.


Dann stand sie auf.

Avelyn spannte sich augenblicklich an.
Was hatte sie denn jetzt vor? Nichts Gutes...


Taya jedoch setzte sich neben Avelyn.

>> Ich kann verstehen, dass du uns nicht glauben willst.
Ich gebe zu, dass meine direkte Art nicht gerade die Beste ist...
aber wir sind etwas in Zeitdruck musst du wissen...

Und wir brauchen dich. <<

>> Wozu? <<
fragte Avelyn fast schon verzweifelt.

Taya schien nachzudenken.
Anscheinend wusste selbst sie nicht, wie sie das Avelyn beibringen sollte.


>> Also... damit du genauer verstehst, was wir sind....<<
kam es dann von MIla.
Avelyn drehte sich um.

Mila hatte immernoch einen höflichen Abstand von Avelyn.
Sie hatte sich ja auch keinen Zentimeter gerührt.

>> Taya vergleicht uns gerne mit Magierinnen...
Aber... selbst das sind wir nicht.
Es ist schwer zu sagen und einzuordnen, was wir sind.
Du kennst doch sicherlich Nymphen... aus verschiedenen Sagen. <<

Avelyn nickte.

>> Die Menschen meinten früher, wir seien auch Nymphen.
Gerade weil, wir diese bestimmte Wirkung auf Menschen haben, die du als hübsch beschrieben hast.
Genau dasselbe hatten diese Menschen auch gedacht....
Jedenfalls sind wir natürlich keine Nymphen.

Wir sind weder an etwas gebunden, noch haben wir einen gewissen Urtrieb. <<
Mila wollte besser nicht auf diesen Urtrieb eingehen.

>> Eigentlich... sind wir ganz normale Mädchen...
so wie du. <<

So weit konnte Avelyn folgen.
Taya hörte Mila auch zu, sie konzentrierte sich aber eher auf die Art und Weise, wie Mila mit
Avelyn sprach und welche Wortwahl sie nutzte.


>> Kennst du soetwas wie römische oder griechische Mythologie? <<

>> J-ja... aber was hat das.. <<

>> Dazu komm ich gleich.

In der Welt der Römer und Griechen herrschen Götter.
Und es gibt zahlreiche Sagengestalten, wie Nymphen, Dämonen, Furien, Halbgöttern und vielen anderen noch, die diese Welt bewohnen
und formen. <<

Avelyn nickte.
>> Soetwas gibt es hier aber nicht. Hier gibt es weder Magie... noch Götter... noch was weiß ich...
nur Technologie und andere moderne Sachen.... <<
meinte sie dann.

>> Hmmm.... oberflächlich .. ja.
Aber in Wirklichkeit gibt es selbst hier Magie. Sie hält sich nur im Untergrund.
Das kennst du bestimmt aus zahlreichen Romanen. <<

Avelyn nickte wieder.

>> So halten auch wir uns sozusagen im Untergrund.
Wir haben eine Art Doppelleben.

Einerseits sind wir normale Mädchen, die zur Schule gehen und mit alltäglichen Problemen zu kämpfen haben...
andererseits.... haben wir auch unsere magische Seite, die uns immerwieder in Form von Feinden einholt. <<


Taya übernahm ab da.
Was Avelyn auffiel, war, dass sie sich perfekt organisierten. Das war ihr auch schon in den letzten Wochen aufgefallen.

War die eine aus dem Bus ausgestiegen, sah sie ein paar Minuten später schon eine andere....
Beendete die andere wiederum einen Textabschnitt, wusste die nächste wann sie weiterführen konnte...
Unglaublich.. wie schafften sie das?

>> Wir kommen aus einer anderen Welt. <<
begann Taya.

>> He? <<

>>In dieser Welt gibt es einen Kontinent....
das ist unser eigentlicher Heimatkontinent.

Er ist wie eine kleinere Ausgabe der griechisch-römischen Sagenwelt.
Und auf diesem Kontinent gibt es ein Tor, dass zu unserer wahren Heimat führt.
Was ich aber noch hinzufügen muss, ist, dass es in unserer Welt nicht ganz so ist, wie in den Sagen.
Es gibt zwar die Hauptgötter... aber es gibt auch noch ein paar mehr....
Und sie haben etwas andere Rechte als die in den Sagen.
... das werden wir dir später irgendwann erklären.


In genau dieser Welt gab und gibt es Krieg zwischen der Ober- und Unterwelt, beziehungsweise zwischen den
bösen und guten Göttern und ihren Gefährten.
Ich muss dir nicht genau erklären, wieso. Das müsstest du aus den zahlreichen Sagen wissen.
Es ist nämlich identisch.

In vielen Schriften aus vergangenen Zeiten wird von wunderhübschen, aber gefürchteten Kriegerinnen ...
oder Magierinnen.... berichtet, die auf geflügelten Pferden kämpften.
Sie hatten alle ungewöhnliche Kräfte, waren durch ihren Flugvorteil schwer zu schlagen und waren
äußerst intelligent.
Sie wurden früher als Göttinnen bezeichnet, das waren sie sogar teilweise...
es gab einige unter ihnen, die Töchter von einigen Göttern waren.
Man nannte solche Personen oft Halbgötter, immer abhängig von dem zweiten Elternteil.
Doch solche Mädchen beziehungsweise Frauen waren eher selten, dadurch aber etwas besonderes unter den Kriegerinnen.
Sie waren oft die Anführerinnnen der verschiedenen Gruppierungen.<<


Es gab also verschiedene Gruppen...
wodurch diese sich wohl unterschieden...
dachte Avelyn, während sie aufmerksam zuhörte.

Sie bezog das alles schlauerweise auf genau die Mädchen, mit denen sie es hier zu tun hatte.
Und außer dem Krieger- und Pferdteil konnte sie dem gut zustimme, es passte zu diesen Mädchen und erklärte ihr
einiges.

>> Während der zahlreichen Kriege kämpften diese Kriegerinnen auf der Seite der Götter.
Denn es gab auch oft Kämpfe zwischen Göttern und anderen Wesensarten, manchmal auch sehr starken.

In einer der Schriften gab es eine genaue Definition und Beschreibung dieser Kriegerinnen,
aber das habe ich dir ja gerade beschrieben.
Diese Kriegerinnen waren eine eigene Wesensart und wurden mit dem Namen Bellatrix diva aetheris versehen.
Was soviel heißt, wie Kriegerinnen von göttlicher Natur aus dem Himmelsraum.
Es wird oft so primitiv beschrieben, aber man weiß dann recht schnell, womit man es zu tun hat. <<

Mila fuhr wieder fort.

>> Du kannst dir denken, dass diese Wesen, heutzutage nennt man sie verkürzt Bellavia,
wir sind.
Wir sind jedoch etwas moderner geworden...
Das heißt, wir laufen nichtmehr in Tunikas oder solchen Sachen rum und haben uns auch an die heutige Zeit angepasst.
Ich glaube, wir sind die dritte Generation, die jetzt auf diesem Kontinent existiert, das heißt..
wir mussten uns nichtmehr anpassen, da wir ja hier geboren und erzogen wurden.
Nicht, dass du denkst, wir kämen extra aus dieser anderen Welt, um andere von uns zu finden. <<

>> Ihr... seid also schon immer hier gewesen? Nie in der anderen Welt? <<

>> Ja.. es gibt nämlich wenige, die das Tor zur anderen Welt öffnen können. <<
meinte Mila.

Taya lächelte bitter.
>> Diese Welt... kommt aber manchmal leider zu uns.

Um es dir zu erklären....
man könne sagen, es ist ein Klassiker.

Da diese Wesensart ziemlich gefürchtet unter den Feinden war, beschloss man kurzerhand den Bellavia einen Strich durch die
Rechnung zu machen und spürte die meisten ihrer Nachkommen auf...
natürlich nur die weiblichen, da diese das spezifische Gen in sich trugen, die sie zu einer Bellavia machten...
und töteten sie.

Folglicherweise wurden es immer weniger dieser Kriegerinnen, irgendwann verschwanden sie ganz aus dieser Welt....
Da die Bellavia meist Kinder der Götter waren, gab es jedoch auch in dieser Welt einige von ihnen...
Du hast sicherlich von vielen Geschichten gehört in denen Götter sich unter die Menschen gemischt hatten ...
und Kinder mit ihnen gezeugt hatten.
Und so entstanden auch hier einige von ihnen.

Ich muss aber hinzufügen, dass es nicht von den Eltern abhängt, ob es eine solche Magierinn wir, sondern
allein von einem bestimmten Gen, das entsteht, wenn mehrere Komponente vorhanden sind.
Das macht uns so selten.

Heutzutage sind wir vielleicht fünfzig... verteilt auf der ganzen Welt.
Also ziemlich wenige.

Das Problem ist, dass nicht jede von ihrer wahren Identität weiß.
So wie du.
Deswegen waren wir in der letzten Zeit in deiner Nähe....

Wir sind eigentlich ständig auf der Suche nach anderen...
wir wissen, wieviele es noch ungefähr gibt....

Und das sind vielleicht fünf oder sechs...

Wir sind aber leider nicht die Einzigen, die nach den letzten suchen...

es gibt auch Feinde...
so wie du letzte Nacht einer begegnet bist...
Furien.... sie sind nicht ganz wie die Furien hier.

Sie sind schlimmer.
Denn sie können ihre Menschengestalt beliebig oft annehmen...
sie sind gemeiner... brutaler... und moderner.
Sie haben sich gewissermaßen genauso modernisiert wie wir.
Das macht es so schwer für uns, sie zu identifizieren.

Wir haben fast zu spät bemerkt, dass das Mädchen in deiner Nähe eine von ihnen war... <<


>> Was... wollte sie von mir? <<

>> Entweder wollte sie dich töten...
oder sie wollte dich zu einer der Bösen machen.

Es gibt ja auch böse Bellavia... sie erinnern eher an Dämonen... als an Magierinnen.
Aber sie sind uns ebenbürtig.... und sie kooperieren mit den anderen Scheusalen. <<

>> Taya... <<

>> Ich habe Recht und das weißt du.
Diese Bösen machen uns das Leben manchmal regelrecht zur Hölle.
Es ist wie ein Katz-und-Maus-Spiel.
Entweder erledigen wir sie... oder sie erledigen uns.
Der typische Kampf zwischen gut und böse.

Und leider schaffen sie es auch... manche, die schon zu uns gehören...
auf ihre Seite zu zerren. <<

Ein dunkler Ausdruck erschien in Tayas Zügen.


Avelyn ahnte, dass sich vor kurzer Zeit ein solcher Vorfall ereignet haben musste...
sie konnte es regelrecht spüren....


>> Auf jeden Fall...
solltest du dich erstmal ausruhen...
Wir zeigen dir später den Rest. <<


Taya stand auf und verließ mit Mila den Raum.


Avelyn war regelrecht überfordert...
und musste das alles erstmal verarbeiten....
Dann fiel ihr Blick auf das Fenster.

Noch ein Griff und sie hatte schonmal ein Viertel der Strecke geschafft.


Avelyn war an die Wand gepresst und sah hinunter.
Als sie aus dem Fenster gesehen hatte, erschien ihr der Weg garnicht so lang...

Aber sie war nochnie eine Hauswand runtergeklettert, geschweige denn aus dem Fenster geflüchtet.

Sie hatte nicht nachgedacht... einfach nur gehandelt... aus Verzweiflung, Angst.. Trotz....
Sie hatte keine Ahnung.

Sie sah ihmmerwieder nervös nach oben, ob die zwei schon bemerkt hatten, dass sie geflohen war.
Zum Glück war dies noch nicht eingetreten.

Sie hatte nichts gegen die zwei... sie floh rein aus Prinzip...
es war am besten so...
Sie hatte nichts mit... Magie und so einem Zeugs am Hut... weder war sie eine Bellavia...

Avelyn hatte keine Ahnung, wieso sich diese Märchenfiguren ausgerechnet sie ausgesucht hatten.
Aber sie hatte schon so eine Vermutung.
Die steckten bestimmt mit ihren Klassenkameradinnen unter einer Decke und wollten
sie jetzt mal richtig reinlegen und blamieren.

Nicht mit ihr!
Auf sowas hatte sie keinerlei Lust.
Wenn sie jemanden verarschen und demütigen wollten, bitte.
Aber sie würde sich nicht reinlegen lassen.

Magische Wesen.... Pffft!
Dass sie nicht lachte.

Einem Kleinkind konnten sie das erzählen.

Während sie so versuchte Klarheit und Gewissheit in ihren Kopf zu bringen kletterte sie immer weiter runter.

Währenddessen war Taya kurz reingekommen, um ihr noch was zu sagen und bemerkte, dass
Avelyn nichtmehr da war....
Die Gardinen flatterten durch den Zugwind....

>> Bist du denn völlig verrückt geworden?!
Du bringst dich noch um! <<

Avelyn sah nach oben. Taya hatte sie schließlich doch entdeckt.
>> Lasst mich in Ruhe! Ich will nichts mit euch zu tun haben!
Ihr wollt mich doch eh reinlegen! <<

Taya hatte einen ziemlich ärgerlichen Ausdruck im Gesicht.
>> Diese Irre! <<

Mila kam ins Zimmer.
>> Was ist passiert? <<

>> Sie ist aus dem Fenster geklettert! <<

>>... wow... <<


Avelyn beschleunigte ihr Tempo etwas.

>> Jetzt warte doch mal! Du verstehst es immernoch nicht! <<

>> Ich will auch nichts verstehen! <<
rief Avelyn zurück.

>> Sie fällt gleich runter... Grr... <<
Taya verschwand.

Avelyn wusste, dass sie nichtmehr viel Zeit hatte bis Taya unten ankam und weiß Gott was mit ihr machte.
Sie hatte schon selber fast wie eine Furie gewirkt als sie Avelyns Flucht bemerkt hatte.


Plötzlich griff sie ins Leere und fiel mit einem leisen Aufschrei runter...


Sie spürte erstmal nur Gestrüpp... kein Aufprall...

Verwundert öffnete Avelyn die Augen.

Sie lag in einem Busch.


>> Na super... du machst mal wieder einen phänomenalen Abgang... <<
meinte sie seufzend zu sich selber und kämpfte sich schnell aus dem Gestrüpp.

Dann lief sie los... egal wohin, hauptsache weg!

Irgendwo musste dieses Grundstück doch enden!!

Avelyn lief jetzt schon seit zehn Minuten durch die Gegend....
das Haus hatte nämlich eine Art Park in sich..
.und sie hatte sich verlaufen.

So ein Mist!!

Sie blieb keuchend stehen und versteckte sich erstmal hinter einem Baum.

Alles ruhig.
Sie nahm dies erstmal als ein gutes Zeichen und lief weiter.

Sie sah hinter sich... immernoch keiner... ein Glück.

Als sie aber wieder nach vorne sah, schrie sie erschrocken auf.

Direkt vor ihr fuhr das blonde Mädchen mit der süßen Mütze und den modern-lässigen Sachen
über den Weg.
Sie hatte Inline-Skates an und hörte Musik....

Die beiden bemerkten sich zu spät.

>> Mist!! <<
Avelyn versuchte abzubremsen...
dasselbe versuchte auch das blonde Mädchen... und rutschte völlig aus.


Nach kurzem Krach und einem nicht so schönem Zusammenstoß lagen beide auf dem Boden.


Avelyn lag auf dem Bauch und hatte wieder höllische Kopfschmerzen.
Wieso musste sie nur immer so tollpatschig sein?

Sofort sah sie sich nach dem blonden Mädchen um.
Das setzte sich gerade etwas verwirrt auf und nahm die Ohrhörer raus.

>> Tut mir leid... ich hab dich nicht gesehen.
Ist alles in Ordnung? <<

Avelyn nickte, hielt sich aber etwas den Kopf.

>> Ja.... tut... mir echt leid. <<

Avelyn rappelte sich schnell auf, zog das blonde Mädchen aber im Eilestempo auf die Beine.

Dann sah sie sich nervös um.

>> Du bist abgehauen, was? <<
fragte das blonde Mädchen etwas belustigt.

Dann fiel Avelyn auf, dass sie sie ja kannte.
>> Mist, du bist ja... <<

>> Jop... diejenige, die ihre Aufgabe fast versemmelt hat. <<

>> Wie meinst du das? <<

>> Naja... die Furie... ist mir kurz vor dem Überfall auf dich entwischt...
es war meine Aufgabe, sie im Auge zu behalten... <<


Avelyn sah sie an.

>> Oh... <<

Das blonde Mädchen strich sich verlegen durchs Haar.
>> Es tut mir so unendlich leid... wirklich!
Hätte ich es nicht verhauen, hätte sie dir nicht ihre Pranke über den Schädel ziehen können. <<

Avelyn fand die Wortwahl trotz ihrer Situation irgendwie amüsant.

>> Pranke... <<

>> Ich steh nicht so auf Furien musst du wissen...^^" <<

Avelyn lächelte etwas.
>> Glaub ich dir. <<

>> Der Ausgang ist ürbigens... <<

>> Lola, du Blitzmerkerin!! Ich werd dir auch gleich den Ausgang zeigen! <<
kam es von Taya, die etwas gehetzt bei den beiden ankam.

Lola schien erst jetzt zu begreifen.

>> oh... achja ^.^

'tschuldigung... -.-" <<

Sie machte einen so bereuenden Hundeblick... aber anscheinend ohne es zu merken, dass
Avelyn schonwieder belustigt lächelte.

Taya sah sie kurz verwirrt an.

>> Du willst einen Beweis. <<
stellte Taya fest.

>> Wie willst du mit sowas bitte beweisen? <<

Lola nahm sich etwas Erde und öffnete dann lächelnd die Hand.


Plötzlich entstand eine Art Energiekugel über ihrer Handfläche....
und die Erde in ihrer Hand wurde wie aus Zauberhand durch die kreisende Bewegeung der Energiekugel
in die Luft gehoben... wie bei einem Tornado.. nur in Form einer Kugel.

Avelyns Augen weiteten sich geschockt.
Das... das konnte nicht wahrsein.

Die Kugel drehte sich immer schneller bis die Erde um sie komplett in den Kern gesackt war....
dann löste sich die Kugel auf....

und Lola hielt eine Blume in der Hand.


Avelyn sah die Blume an.

>> Eine... Blume... <<

Dann kippte sie nach hinten.

Taya fing sie geradenoch so auf und seufzte.

>> Wir werden viel Arbeit vor uns haben. <<

>> Aber.... es war doch bloß eine Blume ...
sie hat anscheinend Kreislaufprobleme... <<