Eisspeere

Die Eisspeere sind riesige vereiste Berge die mitten im Kontinent stehen.

Keiner weiß, wie sie dort entstehen konnten und wie diese Kälte trotz der schlechten
kilmatischen Bedinungen stehen können.

Die Kutsche hielt an.

Diana, in einen ziemlich winterfesten Mantel eingepackt, verzog das Gesicht.

Sie mochte allzu kalte Temperaturen nicht.

Und das war eindeutig zu kalt.

Sie sah zu Souki, dann zu Reina.

>> Ab hier übernimmst du das Kommando, Reina. <<
meinte sie ruhig und gab ihr einen stark glühenden Stein.

Reina, ebenfalls in einem Mantel, nickte.

>> Gut... lass uns rausgehen, Souki.
Ich führe dich zu einem geeigneten Platz und dann bekommst du deine Kräfte wieder. <<
meinte sie.

Souki nickte ebenfalls und stieg aus.

Die Landschaft war überwältigend in ihrer wilden, stolzen Unnahbarkeit.
Und die Temperatur war auch nicht übel...
Hier ließ es sich aushalten, falls die zwei Frauen beschlossen, ihn doch lieber loszuwerden.

Was kann man sagen...die Macht der Gewohnheit.

Reina schloss die Kutschentür hinter sich.

Diana würde sowieso nicht rauskommen. Ihr war es hier eindeutig zu kalt und
sie sah gerne dabei zu wie Reina die Arbeit diesesmal erledigte.


Reina seufzte und beobachtete kurz, wie ihr eigener Atem, nun eine sichtbare Dampfwolke,
aufstieg und dann verschwand.

Es war wirklich kalt hier und langsam begann sie zu zittern.
Wie gern sie jetzt etwas Warmes gehabt hätte.

Langsam stapfte sie voran.

Es gab da so ein schönes, kleines Tal.
Dort konnte sie Souki hinstellen und sich danach in Sicherheit bringen.


Es war nicht allzu weit entfernt.

Souki folgte Reina.

Mit der Umgebung hatte er nicht ganz so große Probleme wie sie.
Hätte er allerdings seine Kräfte gehabt, wäre das Ganze noch wesentlich einfacher für ihn gewesen.

Er mochte es, aus Eis ein Snowboard zu erschaffen.
Auch wenn es normalerweise nicht ganz die richtige Form und Glätte hatte.

Sie erreichten das kleine Tal und Reina ging mit Souki ungefähr in die Mitte.


>> Also...
ich gebe dir gleich den Stein...
wenn ich dir dieses Zeichen gebe. <<

Sie hob die flache Hand.

>> ... dann wendest du ihn zweimal in der Hand und drückst dann fest zu. <<
meinte sie.

>> Ich gehe wegen dem Folgenden nämlich besser in Sicherheit^^ <<


>> Alles klar soweit? <<

Souki nickte.

Es war schwer, der Versuchung, das schon jetzt auszuprobieren, zu widerstehen, aber er schaffte es.

Wieso der Stein wohl so heiß war?

Der warme Stein lag nun in seiner Hand und Reina ging schnell hinter einen Felsen am Rande des Tals.

Dann hob sie die flache Hand.

Hoffentlich würde es klappen.

Wie Reina es ihm gesagt hatte, wendete Souki den Stein zweimal und drückte ihn kräftig zusammen.
Oder auch darauf.

Dabei kam er sich seltsam vor...das sollte ihm seine Kräfte zurückgeben?

Der Stein leuchtete auf und augenblicklich spürte Souki, wie seine Kräfte zurrückkehrten.

Was folgte, kann am besten als eine lautlose, leuchtend helle und eiskalte Explosion bezeichnet werden.
Das Eis schien geradezu aus Soukis Körper auszubrechen und bedeckte eine große Fläche sehr schnell.
Es trat an den Platz des bereits bestehenden Eises, das weiter nach außen "zurückwich".
Noch bis zu Reinas Standort konnte man die - selbst in dieser Gegend - unnatürliche Kälte spüren.

Das alles wurde begleitet von einem gigantischen Lichtblitz, der mehrfach flackerte und dann erlosch.

Reina rieb sich die Hände.

Uuh... das ist kalt!!

Als es, anscheinend, vorbei war, lugte sie hinter dem Felsen hervor.

Vor ihr war eine neue kleinere Eisbergkette entstanden, das Tal war in dem Sinne kein Tal mehr.

Von Souki war auf den ersten Blick keine Spur zu sehen.
Auf drn zweiten entdeckte man in der Mitte der durchscheinenden Eisstalagmiten einen andersfarbigen Fleck.

Reina hoffte, angesichts dieses Ausmaßes seiner Kraftbefreiung, dass es Souki gut ging und kämpfte sich langsam zu ihm
durch.

Doch die rutschigen und scharfen Eiskanten machten es der jungen Frau nicht gerade einfach.

Das Eis machte ihr allerdings soweit den Weg leichter, dass es nicht mehr wurde.


Souki war von dieser übermäßigen (unabsichtlichen) Anstrengung auf die Knie gezwungen worden.

>> Souki, geht es dir gut? <<
fragte Reina besorgt und kniete sich vor ihn.

"Ja..."

Souki versuchte, sein Keuchen zu unterdrücken und aufzustehen.

Ich kann das...

>> Lass mich dich stützen.
Nur zur Sicherheit. <<
meinte Reina, als sie seinen kläglichen Versuch irgendwie aufzustehen sah.

So nahm sie seinen Arm und legte ihn über ihre Schulter.

Souki versuchte, sich zu wehren, musste aber feststellen, dass er (doch!) noch zu schwach war.

Also akzeptierte er die Hilfe.
Unnd schmollte garantiert nicht.
Fand er.

Reina lächelte als sie sein Nichtschmollen bemerkte.

Diana wartete bei der Kutsche auf sie.

Sie hatte sie tatsächlich verlassen!
Aber das war eine Minute her...
und Diana plante auch keine Minute länger in dieser Eiseskälte ein und öffnete
den beiden somit die Tür zur Kutsche.

Souki löste sich schnell von Reina (mit seinem Arm über ihrer Schulter hatte sie ihn bei ihrem Größenunterschied nicht gestützt, sondern vielmehr gezogen und getragen) und wurde ein wenig rot.
Er hatte noch nie auf diese Art und Weise mit einer anderen Person so lange Kontakt gehabt.

Dann kletterte er in die Kutsche.

Reina grinste Diana triumphierend an.

Diana musste bei diesem kindlichen Grinsen amüsiert lächeln und legte ihrer Schülerin
anerkennend eine Hand auf die Schulter, während sie hinter ihr in die Kutsche stieg.

Reina hatte ihre Sache gut gemacht.. sie schien sehr viel gelernt haben seit ihrer letzten Aufgabe.

Sobald sie wieder bequem in der Kutsche saßen, zog Diana sich ihren Mantel aus und
saß dann wieder in ihrer normalen (Feen-)Kleidung vor Souki.

Auch Reina zog sich ihren Mantel aus.
>> Das war wirklich eine willkommene Abkühlung gewesen. <<
meinte sie lächelnd.

>> Das habe ich mir schon gedacht. <<
meinte Diana und sah kurz zu Reina.

Dan blickte sie Souki wieder an.
>> Wie geht es dir? <<

Darüber hatte Souki noch gar nicht nachgedacht.
Wie ging es ihm?
Besser gesagt...wie ließ sich das in Worte fassen?

"...besser."

Er entschied sich für die einfachste Version.

>> Sehr gut. <<
meinte Diana zufrieden, musterte ihn aber sehr aufmerksam.


>> Wenn wir wieder in Benigner sind, darfst du zu deinem Zimmer gehen.
Reina wird dich hinführen. <<

Reina sah kurz zu Diana.
Würde sie?
Na gut...
sie würde.
Souki war ein netter Junge.

Souki sah zu Reina.

Würde sie?
Nun gut, sie war akzeptabel (für den Moment) und er hatte seine Kräfte wieder.
Und irgendwie musste er zum Zimmer finden.

Diana lehnte sich zufrieden zurück und sah aus dem Fenster.

Nichtmehr lange und sie würde wieder im Krankensaal sein und Karten spielen
mit Kailen.

Wieso freute sie sich eigentlich so drauf?