Das Licht der Flammen brach sich auf der scharfen Oberfläche
des Dolches.
Ein imposanter Mann mit einer unheimlichen, dunklen Ausstrahlung
saß auf einem Thron und wendete den Dolch in seiner Hand.
Die Konturen waren von solcher Eleganz, das es einem nur
Angst einjagte, wenn man sie anblickte.
Wohlwissend, dass diese Form ideal war, um Fleisch zu durchbohren
und zu zerreißen.
Vor ihm lag eine Karte auf dem riesigen Tisch aus schwarzem
Stein.
Sein Gesicht war nicht zu sehen, denn er saß im Schatten.
Nur seine Arme, von denen einer ruhig der Armlehne lag, ragten aus der Dunkelheit
heraus.
Und dann der Dolch, der in zu sanfter Geste hin und her bewegt wurde.
So, als würde der Mann ihn gerade abwiegen.
>> Alchayar. <<
dröhnte seine Stimme in die Weiten der düsteren Halle.
Aus der Dunkelheit trat ein zweiter Mann.
Sein Gesicht war verdeckt durch die Kapuze seines Jägermantels.
Als er einige Meter vor dem Schreibtisch ankam, kniete er sich auf ein Bein und beugte sich etwas vor.
>> Ich stehe zu Diensten. <<
Die Hand des mächtigen Mannes erhob sich von der Armlehne und strich ruhig über die
Karte.
>> Wo ist dein Lehrling? <<
war die einzige Frage, die er ihm stellte.
Eine junge Frau trat sogleich neben den Mann und kniete sich ebenfalls hin, den Kopf gesenkt.
>> Hier, mein Herr. <<
>> Es spricht sich herum, dass Engel seit einiger Zeit in dieser Stadt leben.
Mein Sohn hat sich den Einigen schon angenommen.
Doch einige sind in den Wirkungsbereich meiner Tochter eingedrungen.
Und das gefällt mir nicht.
Ich will.. <<
Seine Stimme war ruhig und dennoch von solch einer Kälte und Boshaftigkeit.
Fast so, als würde die Dunkelheit persönlich von dem Thron aus sprechen.
>> dass ihr den jungen Engelsjungen verfolgt.
Beobachtet den Wind seiner Flügel.
Und dann nehmt ihr ihm diesen. <<
Alchayar nickte und erhob sich wieder.
Sein Lehrling tat es ihm gleich.
>> Sehrwohl. <<
Dann verschwanden die beiden wieder in der Dunkelheit.