Die Gondurill-Klippen

Dies sind die Klippen, die Hellesdim vom Rest des Landes trennen.

Hier steht ein einzelnes Gasthaus, wo Reisende oft rasten.

Das Reisen ist sehr beschwerlich.
Ohne Flugkünste irgendeiner Art ist es schwer, hinüberzugelangen.

Rayandria saß im Gasthaus, Essen und Getränk vor sich, und langweilte sich.
Wann würde endlich wieder etwas Interessantes passieren?

Ein großgewachsener Mann mit langen, schwarzen Haaren und einer
machtvollen Ausstrahlung betrat die Kneipe.

Er passte überhaupt nicht in dieses Szenerie mit seiner adligen und
erhabenen Erscheinung.

Sein Blick schweifte ruhig durch den Raum und seine Insassen.

Bis sein Blick bei Rayandria hängenblieb und kurz aufblitzte.

Doch er wandte den Blick wieder von ihr ab und setzte sich an einen
Tisch neben ihr.

Rayandria hatte seinen Blick jedoch bemerkt. Mit angedeutetem
Interesse und einem herausforderndem Lächeln blickte sie nun
ihrerseits in seine Richtung.

Er wollte etwas von ihr? Nun, ihr war ohnehin langweilig.
Hoffentlich war er etwas wert.

Abelard erwiderte ihren Blick und ließ ein zufriedenes Lächeln
durch.

Er winkte den Kellner heran, ohne den Blick von ihr abzuwenden.

Und er tat es auf eine solch dominante Weise, dass der Kellner nervös
angerannt kam.

Abelard sagte ihm etwas und ließ ihn wieder weglaufen.

In Rekordzeit war der Kellner bei Rayandria.

>> Wenn Sie wollen, würde dieser geehrte Mann an dem Tisch dort
drüben ihnen gerne ein Getränk und einen Sitzplatz bei sich anbieten. <<
gab er wieder.

Rayandria wandte sich nun an den Kellner, mit einem Lächeln,
das einen Felsen hätte zerschneiden können.

"Nun, ein derartiges Angebot kann ich nun wirklich nicht
ausschlagen!"

Sie stand auf und schritt zu Abelard hinüber.

Abelard lächelte erfreut und beobachtete sie bei jeder Bewegung.

>> Es freut mich, dass Sie meine Einladung angenommen haben,
schöne Dame. <<
begrüßte er sie und bedeutete ihr mit einer Hand, ihm gegenüber
Platz zu nehmen.

Er verschränkte die Hände ineinander und musterte sie.

>> Ich bin das erste Mal hier in diesem Lokal.
Können Sie mir ein gutes Getränk empfehlen?

Selbstverständlich halte ich mein Angebot.
Sie dürfen sich ebenfalls ein Getränk auswählen, das auf mich geht. <<
meinte er freundlich.

Rayandria setzte sich und schenkte Abelard ein hinreißendes Lächeln.

"Selbstverständlich. Der Caprauna-Cocktail ist ausgezeichnet."

Sie musterte ihn anzüglich.

"Wieso sucht ein gutaussehender, starker Mann wie Ihr gerade
meine Gesellschaft?"

Abelard nickte zufrieden und bestellte den nervösen
Kellner mit einer nebensächlichen Handbewegung zu sich.

Die Bestellung für den Cocktail war schon auf dem Weg.


>> Ich vermute, dass meinesgleichen mich wohl anzieht.

Schönheit und Stärke scheinen augenscheinlich auch ihre Vorzüge
zu sein. <<
meinte er in einem verlockenden Ton.


>> Ich habe das Bedürfnis, sie kennenzulernen. <<
gestand er.

"Da seid Ihr nicht der einzige."

Eine gehobene Augenbraue und ein herausfordernder Blick,
gepaart mit einem freundlichen, geduldigen Lächeln.

"Was macht Euch so besonders?"

Abelard fixierte sie mit seinem Blick.

Dieses Gespräch mit der potenziell zu Rekrutierenden machte ihm
mehr Spaß als gedacht.

>> Ich bin ein Mann, der weiß, was er will und es auch bekommt. <<
meinte er selbstsicher.


>> Ich verfüge über viele Möglichkeiten und Türen zu Bereichen, die
du dir nicht einmal vorstellen kannst.

Du siehst für mich aus, wie jemand, der Abenteuer sucht.
Bist du auch so physisch so schlagfertig wie du aussiehst? <<
fragte er anzüglich.

Nun wurde Rayandria hellhörig - hier war also der Grund
für seine Anwesenheit hier.
Und er klang ganz wie ein Mann nach ihrem Geschmack.

Lasziv lehnte sie sich über den Tisch, in seine Richtung,
was ihm einen recht guten Blick auf ihr Dekolleté gab.

"Probier's doch aus", forderte sie ihn auf.

Doch der Mann, dem sie sich beugte, der musste erst
noch geboren werden!

Abelard lächelte und sah betont langsam von ihrem Dekoleté
zu ihren Augen.


>> Dafür bin ich hergekommen. <<

Seine Stimme wurde tief und dominant.


Der Kellner traute sich kaum, die zwei Gläser hinzustellen.

So schnell wie er gekommen war, lief er auch wieder weg.

>> Bist du auch sicher genug, dich mit der dunklen Seite einzulassen? <<
sein Blick bohrte sich tief in sie hinein.


Diese junge Rekrutin gefiel ihm und er würde nicht zögern, sie seine Art,
Vergnügen zu haben, spüren zu lassen.

Langsam nippte Rayandria an ihrem Glas, stellte es wieder hin
und ließ dann, wie in Gedanken, die Zunge über die Lippen gleiten.

"Das müssen wir wohl...herausfinden."

Abelard sah ihr dabei genüsam zu und trank nun seinerseits
aus dem Glas.


>> Wenn du das Risiko eingehen willst.

Der Cocktail ist wirklich hervorragend.

Du hast eine sehr geschmackssichere Zunge. <<
lobte er sie.

Rayandria lächelte.

"So viel hältst du bereits von meiner Zunge...dabei weißt du
bisher nicht einmal einen Bruchteil von ihren Fähigkeiten..."

Abelard sah sie amüsiert an.

>> Fragt sich, wie gut sie sich mit meiner messen kann. <<
meinte er herausfordernd und strich ruhig mit dem
Finger am Hals des Glases entlang.

Rayandria lachte auf.

"Mein Lieber, du nimmst da einiges an - bist du dir sicher,
dass du dazu in der Lage bist, deine Worte zu bestätigen?"