Raum 24 im 2. Stock

Verdammt...

Die Mauer zerbrach hörbar, jedoch unsichtbar.

Tesla sprang zur Seite.

Sie grinste böse.

>> Na also...
Gewalt ist eine Lösung. <<

Und schon ging sie mit dem Morgenstern auf ihn los.

Mit einem schnellen Zauberspruch fror Tesla die Kette des Morgensternes kurzzeitig ein.
Dann packte er die stachelige Kugel und hielt sie fest.

"Keine Waffengewalt...
Das Einzige, was Probleme wirklich löst, ist Säure...
Hast du gerade welche?"

>> Säure? <<
Sie war ziemlich verwirrt.

Was redete Holzkopf da für Schwachsinn?

Also legte sie ihm in Windeseile die Hand auf den Boch...
doch das machte sie nur, um ihm einen ziemlich heftigen Stoß zu verpassen.

Das brachte ihn lediglich dazu, einen kleinen Schritt nach hinten zu machen.
Davon, dass er vor kurzem dort in der Nähe getroffen worden war, merkte man nichts.
Obwohl einige kleine Blutflecken zu sehen waren.

"Es ist doch ganz einfach:
Du nimmst dein Problem, wirfst es in hochkonzentrierte Säure und es löst sich auf."

Seine freie Hand legte er auf den Griff ihres Morgensterns und zog kräftig daran.

Sie sah ihn kurz verwundert an.

Wieso reagierte er nicht.

>> Lass meinen Morgenstern los, du Holzkopf! <<
rief sie und trat nach ihm.

Ganz heimlich schlichen sich auch dunkle Schlingen auf ihn zu.

"Nein, ich überlebe wieder..."

Ein erneutes Wispern führte zu einem kurzen Stechen in ihren Händen.
Vielleicht würde das ja dazu führen, dass sie losließ.

Die Schlingen bemerkte er nicht.

Sie verzog kurz die Mundwinkel.


Dann aber ließ sie los, um ihn im nächsten Moment mit sich auf den Boden zu reißen.

Der Morgenstern schlitterte weiter weg.

Immerhin hat sie ihn nicht mehr...

Allerdings hatte sich Kiana jetzt in eine ziemlich gefährliche Lage gebracht...
Denn Tesla hatte noch ein Ass im Ärmel.

Luft konnte nicht nur zu Wänden verhärtet werden.
Das bewies er, als Kiana auf einmal ein unsichtbares Messer an der Kehle hatte.

Sie musste ja nicht wissen, dass er mit dem Schärfen noch Probleme hatte...

Sie sah ziemlich überrascht aus und bewegte sich nicht.

So ein Mistkerl!

Aber auch sie hatte ein Ass im Ärmel.
Doch noch hielt sie dieses Ass zurück.

"Steh auf", befahl er ihr.

Sie schien von der (nicht vorhandenen) Schärfe des Messers überzeugt zu sein.
Das war ein großer Vorteil für ihn...
Aber trotzdem rechnete er immer noch mit unliebsamen Überraschungen.

Sie knirschte etwas mit den Zähnen, stand dann aber gehorsam auf.


Innerlich jedoch lächelte sie.

Tesla selbst stand ebenfalls mühelos auf.

Das Messer befand sich noch immer an seinem Platz, an Kianas Hals.

Kiana dachte darüber nach, ob sie dieses Risiko eingehen sollte.

Es war ihr ja eigentlich egal.

Und plötzlich wurde alles dunkel vor Teslas AUgen und eine unbekannte Kraft schien ihn
zu Boden zu drücken.. und raubte ihm den Atem.

Kianas Ass griff an.

Tesla schaffte es, seine Kontrolle über das Messer noch teilweise zu behalten.
Daher wurde es zwar kleiner, aber dafür auch schärfer.

Dann versuchte er, sich zu bewegen.

Das Etwas schien sich an seinem Hals festzuziehen.

Kiana war wirklich entschlossen, ihn ins Krankenhaus zu bringen...

In weiterer Nachteil an dem schmerzbetäubenden Zauber war, dass er nicht merkte, dass ihm die Luft abgedrückt wurde, sondern nur, dass er schlechter Luft bekam.

Da er annahm, dass es besser werden würde, wenn er stand, versuchte er erneut, sich aufzurichten.

Doch wieder hinderte ihn etwas daran...
die dunklen Schlingen hatten ihn hoffnungslos festgebunden.


Kiana musterte ihn bei seinem Kampf.
Als sie merkte, dass sein Gesicht sich blau färbte, wachte sie auf.

Ich töte ihn
dachte sie entsetzt und ließ die ganze Dunkelheit verschwinden.

Er keuchte heftig.

Als sich sein Atem etwas beruhigt hatte und er wieder eine normale Gesichtsfarbe hatte, fragte er:
"Was war das?"

Es war eine berechtigte Frage - immerhin hatte er nichts sehen können und sein Tastsinn war auch ausgeschaltet.

Sie stand ruhig da und seufzte resignierend.

>> Das war Dunkelheit in einer ihrer agressivsten Formen. <<
meinte sie.

Tesla überlegte, ob er nicht vielleicht doch wieder seinen Tastsinn wiederherstellen sollte.

Aber das würde dazu führen, dass seine Verletzungen auch wieder schmerzen würden...
Daher tat er es doch nicht.

Das Luftmesser verschwand wieder.

Kiana überlegte, ob sie ihn weiter angreifen sollte...
wenn er ihr doch so offensichtlich die Freiheit dazu gab.


Sie wartete lieber auf seine Reaktion.

Er sah nämlich schon ziemlich übel aus.

Noch hielt der Zauber, der den Schmerz unterdrückte, doch Tesla wusste nicht, wie lange noch.
Daher würde er lieber auf eine Fortsetzung des Kampfes verzichten.

Und gegen Erschöpfung half der Zauber nicht.

>> Und was wilst du jetzt machen, Holzkopf? <<
fragte sie ihn provozierend.

Sie stand, er lag.

Ihr Sieg.

Er stand auf.

Das konnte er noch problemlos!
Sogar ohne Hilfe.

"Ein Ausflug ins Krankenhaus erscheint mir als weise", antwortete er trocken und wies auf die (ehemals) kleinen Blutflecken, die doch schon recht groß waren.

Als kleines Abschiedsgeschenk sprach er noch einmal den schmerzverursachenden Zauber aus.
Dieses Mal hielt er schon etwas länger.

>> Ach, hau doch ab. <<
reif sie him hinterher und biss die Zähne zusammen.

Das war zu viel für sie....
Was sie heute gemacht hatte... und was heute passiert war...
das war doch nicht zu glauben.