Das Krankenhaus

>> Danke ^^ <<

SIe nickte nocheinmal und verschwand dann.

Souki wurde langsam unruhig.
Er wollte hier endlich raus. Und er wollte seine Kräfte wiederhaben, damit er sich nicht mehr so unerträglich verwundbar fühlen musste.

Und so ganz vertraute er den Leuten hier auch noch nicht, so etwas fiel ihm noch immer schwer.
Vor allem der andere Patient hier, dieser Mann, den auch niemand zu kennen schien, verursachte ein mulmiges Gefühl in Soukis Magengegend.


Dieser Mann war ebenfalls der Meinung, dass er inzwischen aufstehen konnte, vor allem, da seine Wunden schon seit langem verheilt waren.
Aber mit diesem Drachen (Diana) in der Nähe wagte er sich doch nicht aus dem Bett.
Was eine gewisse Ironie hatte, wenn man bedachte, was für andere Leute er schon getroffen hatte, die wesentlich gefährlicher gewirkt hatten - und von denen er nicht so eingeschüchtert gewesen war.

Reina kam rein und besprach kurz etwas mit Diana.

Nach einer Weile kam Diana dann zu Souki.
>> Nach dem Frühstück werden wir einen kleinen Ausflug zu einem Ort machen, an dem du
deine Kräfte wiederbekommst. <<
meinte sie lächelnd.

Souki gab sich größte Mühe, das sich anbahnende Strahlen von seinem Gesicht abzuhalten, jedoch schaffte er es nicht ganz und seine Freude wurde doch (für seine Verhältnisse) sehr offensichtlich.

Diana sah das natürlich auch und musste lächeln.

>> Reina hat sich wirklich ins Zeug gelegt für dich. <<
meinte sie.

Sie fragte sich, wie Reina jemanden so schnell ins Herz schließen konnte...
Das war eine der Sachen an Reina, die Diana immer ein Rätsel bleiben würden.

Souki konnte sich schon denken, warum sich Reina so ins Zeug hatte legen können.

Doch etwas anderes verstand er nicht.
Wieso hatte sie das überhaupt gemacht?

Diana lächelte ihm noch kurz zu und ging dann zu dem Mann.

>> Sie werden nach dem Frühstück mit dem Direktor reden können. <<
meinte sie.

Dieser nickte nur kurz steif und bereitete sich mental darauf vor, allen möglichen menschlichen Ungeheuern zu begegnen.
Man konnte ja nie wissen...

Auch wenn er zugeben musste, dass er jetzt wirklich ziemlich paranoid war.

Diana ging zu Reina zurück, die gerade das Zauberblümchen auf dem Schreibtisch goß.

Souki wunderte sich im Stillen darüber, dass hier so viele Pflanzen waren.
Das war doch eine Art...Krankenhaus, kein Gewächshaus, oder?

Diana setzte sich an den Schreibtisch und schrieb weiter.


>> Und was ist mit mir?! <<
kam es angenervt von hinten.


Diana sah in die "dunkle" Ecke.

>> Dafne, du bleibst noch da und bist still. <<

>> Nee.... <<

>> Wie bitte?! <<
Diana bekam wieder diese... es war treffend gesagt worden... Drachenaura...

In Dafnes dunkler Ecke war es still.

Jetzt erinnerte sich der Fremde daran, wieso er sich vor Diana - mangels eines besseren Wortes - fürchtete.

Es lag an dieser Aura...

Der fremde Mann, der schon längst nicht mehr verletzt war, hielt diese Untätigkeit nicht länger aus.

Vorsichtig sah er sich nach Diana um.

Diana rauschte durch den Krankensaal und versorgte noch einige Pflanzen.

Dafne plante anscheinend eine FLucht, denn sie sah sich aufmerksam um.

Er musterte auch Dafne, um herauszufinden, ob sie bei einer Flucht hinderlich, hilfreich oder egal sein würde.

Dann beschloss er, das Risiko lieber nicht einzugehen, und wartete auf einen Moment, in dem Diana komplett abgelenkt war.

Dann betrat Solomon mit einer Begleitung den Saal.

Er nickte Diana kurz lächelnd zu und beugte sich dann etwas seitlich zu Eryn.

>> Ich dachte mir schon, dass unsere junge Rebellin einen Plan schmiedet.
Ich denke, du wirst sie schon aufhalten können. <<
sagte er lächelnd.

Eryn nickte zuversichtlich.
>> Natürlich, Sir ^^ <<

Sie musterte den fremden Mann kurz und ging dann zu der sichtlich verwirrten Dafne.

Solomon kam zu dem Mann.

>> Willkommen in Benigner.
Entschuldigen Sie meine Unpünktlichkeit.
Es kam etwas dazwischen. <<
meinte er heiter.

Der Mann hob die Augenbrauen.

"Das muss ein großes Etwas gewesen sein", bemerkte er.

Solomon lächelte.

>> Ein Schülerproblem.
Und die Schüler sind manchmal die Redegwandestesten. <<
meint er.

>> Aber nun zu ihnen.
Wissen sie denn, wie sie hierher gekommen sind? <<

Er überlegte kurz.
Dann nickte er.
Und fragte sich, wie redegewandt Schüler sein konnten, um jemanden so lange aufzuhalten.

Solomon musterte sie.

>> Wie soll ich mir Ihre Vergangenheit vorstellen? <<

"Gar nicht", empfahl der Mann.

Das würde ich auch gerne, dachte er bei sich.

Unter diesem musternden Blick fühlte er sich nicht gerade wohl...
Jedoch schaffte er es, sämtliche Zeichen dafür zu verbergen.

>> Sie wollen also nicht darüber reden.
Nun gut. Ich werde nicht weiter nachfragen.
Wenn es Ihnen wieder besser geht, steht es Ihnen auch frei, zu gehen. <<
meinte er freundlich.



Dafne setzte sich unterdessen auf, als die blonde Adelstochter aus sie zu schritt
und dabei dieses typische süße Lächeln auf den Lippen hatte.

Was Dafne aber schon seit ihrer Ankunft verwirrte, war, dass irgendetwas in Eryns Augen fehlte.
Nur wusste sie um Himmels Willen nicht, was es war.

>> Was machst du hier? <<
fragte sie stattdessen in ihrer gespielten Ablehnung.


Eryn ließ sich jedoch nicht wirklich davon beirren und sah mit für Dafne quälender Ruhe auf sie nieder.

>> Ich komme, um dich abzuholen.
Es sei denn... du möchtest noch hier bleiben und dich ausruhen. <<
sagte sie dann und ihr Lächeln bekam einen leicht frechen Hauch.

Dafne verzog eine arrogante Miene.

>> Wo denkst du hin, Prinzesschen?
Im Gegensatz zu euch Adligen habe ich keine Lust mich auf meinen werten Hintern zu setzen
und was weiß ich wie lange dazuhocken. <<
sagte sie zickig und schwang sich, "überraschenderweise" schon in normaler Kleidung, aus dem Bett.

Eryn legte den Kopf etwas schräg.
>> Hast du dich etwa schon hier umgezogen? <<

Da wurde Dafne bewusst, dass sie ja den Saal mit männlichen Personen teilte.
Eryns Andeutung hatte eingeschlagen...

Sie wurde etwas rot.

>> Pfft... was du nur alles denkst. <<
sagte sie und folgte der plötzlich vergnügten Eryn.

Der Fremde plante, diesen Vorschlag sofort zu beherzigen, und stand auf.

Der schon recht mitgenommene Zustand seiner Kleidung schien ihn nicht zu stören, als er zur Tür ging.
Allerdings beschäftigte ihn etwas Anderes, als er ungefähr auf halber Strecke langsamer wurde und schließlich stehen blieb.

Wohin sollte er jetzt gehen?

>> Also nun warten Sie doch! <<
stoppte eine energische Stimme ihn.

>> Solomon! Sie können ihn doch nicht einfach SO laufen lassen. <<
sagte Diana kurz vorwurfsvoll.

Solomon lächelte sein Weiser-alter-Mann-Lächeln,
aber es war auch leichte Belustigung in ihm.
>> Oh... entschuldige, meine Teuerste...
das habe ich ja komplett vergessen.
Warten Sie nur einen kurzen Moment, junger Mann. <<


Solomon holte einen länglichen, fein geschnitzten Stab heraus.

Bei der Aufforderung drehte er sich um.

Als Solomon dann den Stab nahm, trat er noch einen Schritt zurück.
Er ließ sich nicht täuschen, dieser Mann hatte Macht.
Und seine Absichten mit diesem Stab waren auch eher unklar...

Doch statt irgendwelchen Strahlen oder anderem tauchte nur frische Kleidung auf seinem Bett auf.

>> Ich denke, das müsste Ihre Größe sein. <<
meinte er lächelnd.

>> Die nächste große Stadt von hier aus ist Harpunaptra.
Sie werden sie nicht verfehlen, wenn sie dem Hautweg folgen. <<
meinte Diana dann.

Der Mann war erst einmal sprachlos, als er mit dieser Freundlichkeit konfrontiert wurde.

Dann sammelte er sich wieder.

"Gibt es auch kleinere Dörfer?", fragte er möglichst unbeteiligt.
Wenn möglich, wollte er nicht in die Städte.

Diana dachte kurz nach.

>> Ja, wenn Sie nach der Brücke die ersten Abbiegungen nehmen. <<
meinte sie dann.


Solomon schwieg.

Er nickte noch einmal und drehte sich ohne ein Wort des Abschied oder des Dankes um, um wegzugehen.