Das Krankenhaus

Diana war das sogar ganz recht.
So ein unhöflicher Mann!

Irgendwie hatte der Mann, als er ging, das Gefühl, als wolle ihn jemand umbringen.

Er wunderte sich, wieso das so war.
Hatte er etwas falsch gemacht?

Solomon musterte ihn nocheinmal kurz.

Diana seufzte auf und setzte sich dann hinter ihren Schreibtisch.

Souki erwartete ungeduldig den Moment, in dem er hier wieder hinauskonnte.

Wieso war es noch nicht so weit?
Wollten sie ihn hier bis in alle Ewigkeit liegen lassen?!

Nach einiger Zeit kam Reina in den Krankensaal und ging zielstrebig auf ihn zu.

>> Wir können jetzt losfahren, Souki^^ <<
meinte sie lächelnd.

Sie selbst war etwas aufgeregt, da Diana sie mit der Befreiung von Soukis Kräften beauftragt hatte..
und dies ihr erster Auftrag in alleiniger Verantwortung war.

>> Du willst dich bestimmt aber vorher noch umziehen. <<

Endlich!
Es gab doch noch gute Menschen!

Als Zeichen seiner unbändigen Freude leuchteten seine Augen kurz, bevor sie wieder den gleichen Ausdruck bekamen wie zuvor.

Dann fiel ihm etwas auf.

"Und...was soll ich anziehen?"

Immerhin besaß er außer seinen verschmutzten, zerrissenen, lumpenähnlichen Sachen, die beinahe alles darstellen konnten, nur keine anständige Kleidung, nichts.

Sie dachte kurz nach.

>> Moment... <<

Damit verschwand sie aus dem Saal und kam kurze Zeit später wieder.
Mit frischer Kleidung.

>> Hier bitte.
Ich denke, die wird dir passen. <<
meinte sie lächelnd.

>> Willst du dich im Badezimmer umziehen oder soll ich rausgehen? <<

Er kletterte aus dem Bett und ging zu ihr.

"Wo ist das Badezimmer?", fragte er, während er die Kleidung nahm.

Von so etwas hatte er bisher nur gehört...
Wie es wohl wirklich aussah?

>> Da drüben.
Kannst du gut laufen? <<
fragte sie besorgt, nachdem sie auf die entsprechende Tür gezeigt hatte.

Souki warf ihr nur DEN Blick zu und ging langsam zu der Tür.

Wofür hielt die ihn?
Für jemanden, der beim geringsten Schmerz schrie?
Also wirklich!

Er öffnete die Tür und sah sich um.
Das war also ein Badezimmer...

Reina wartete währenddessen draußen.

Dieser Junge war etwas seltsam...

So als würde er all das hier nicht kennen.

Was war denn so besonders an diesem Badezimmer?

Schließlich kam Souki umgezogen wieder aus dem Bad.

Natürlich erst, nachdem er es ausgiebig erkundet hatte.

Zwischendurch war einige Male die Klospülung betätigt worden, bis er herausgefunden hatte, wofür sie war.

Reina sah ihn kurz verwirrt an.
Was hatte er da drin gemacht?

Egal...

Sie lächelte wieder.
>> Gut, komm mit.
Eine Kutsche steht bereit, um dich zum Ort zu bringen. <<

Er nickte und schaffte es, sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihn überraschte, dass er in einer Kutsche fahren würde...
In einer, die nur für ihn gekommen war!

Souki mochte diese Schule schon jetzt.
Wie es wohl Yaruko ging?

Tesla kam in den Raum.

Was er genau für Verletzungen hatte, wusste er nicht, doch er hoffte, dass es herausgefunden werden konnte, ohne dass er den Zauber aufheben musste.

Ein Junge stand als Einziger im Saal.

Er sah recht unmenschlich aus und erinnerte an einen Elfen,
war aber nicht so groß und schlank wie sie.

Auch seine langen Ohren waren an einer anderen Stelle und seine Haut war eher... orange-rötlich.

Er drehte sich um und erblickte Tesla.

>> Oh.... du siehst nicht gut aus. <<
meinte er.

Tesla blickte an sich herunter.

"Ja, da hast du recht..."

Es war ihm noch gar nicht aufgefallen.
Aber er spürte ja auch nichts...

Die Frage, was sein Gegenüber war, war zwar auch interessant, aber er bezweifelte, dass er jetzt eine Antwort bekommen würde.
Mitarbeiter des Krankenhauses machten so etwas nie. Die Erfahrung hatte er schon gemacht.

>> Ich bin Koehil..
ich.. vertrete Diana. <<
stellte sich der merkwürdige Junge schnell, aber freundlich vor und ging dann zum Schrank.


>> Du kannst dich auf eine beliebige Liege setzen. <<
meinte er lächelnd und kramte weiter.

Tesla suchte sich eine Liege aus, die in der Nähe des Schrankes war.

Koehil (ein interessanter Name, wie Tesla fand) sollte nicht unnötig viel gehen.

Nachdem Koehil sich mit Heilmitteln bewaffnet hatte, kam er zu Tesla rüber und stellte sie neben ihm auf dem Nachtschrank ab.

>> Kannst du dein Hemd bitte mal aufmachen?
Ich will sehen, ob etwas gebrochen ist. <<
fragte Koehil höflich.

Tesla dachte an den kleinen "Unfall" mit Kiana und seine Wangen färbten sich leicht rötlich.

Doch er nickte und öffnete das Hemd.

Koehil zeigte keinerleich Anzeichen einer Unsicherheit seinerseits und tastete Teslas Brustkorb langsam ab.

>> Sag mir Bescheid, wenn etwas wehtut. <<

"Warte kurz...
Ich muss den Zauber lösen."

Damit meinte Tesla den schmerzstillenden Zauber, der noch immer anhielt.

Mit ihm konnte er nicht einmal das Abtasten fühlen.

>> Zauber? Du bist Zauberer? <<
Bewunderung schwang in seiner Stimme mit, als er das fragte.

"Magier", berichtigte Tesla.

Dann löste er den Zauber und krümmte sich vor Schmerz ein wenig.

Das Herumlaufen war ihm wohl nicht gut bekommen.

Koehiel begann dann vorsichtig, ihn abzutasten.

Er musste in einen heftigen Kampf verwickelt worden sein.

Tesla zuckte häufig zusammen.

Kiana hatte wirklich gute Arbeit geleistet.

Koehiel untersuchte noch seine Hüften.

>> Hmm..
es scheint nichts gebrochen zu sein.
Aber du hast an zwei Rippen eine Prellung.

Und ansonsten... auch recht viele Prellungen.

Die meisten werden sich morgen oder schon heute abend als blaue Flecke kenntlich machen.
Ich werde eine Salbe auf den schlimmsten Stellen verreiben und sie dir dann mitgeben.
Sie wirkt gegen Schmerzen. <<
meinte er dann.

Tesla nickte.

"Danke."

Der Zauber würde nach einer gewissen Zeit die Nerven schädigen.

Koehiel lächelte und holte die Salbe.

Dann begann er langsam, Teslas geprellte Stellen einzureiben.

Ein etwas zurückhaltendes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

>> Kann ich fragen... wie das überhaupt passiert ist? <<