Der Jungenflügel

Das ist der Teil des Schlosses, in dem die Zimmer der Jungen und auch die Jungenbäder sind.

Enea wachte aus ihrem Tiefschlaf auf und richtete sich abrupt auf.

Sie sah sich verwirrt um.
Das war kein Traum gewesen!


Sie tastete sich kurz ab, um zu gucken, ob sie noch beziehungsweise schon angezogen war.

Dann sah sie ganz vorsichtig auf die andere Bettseite.

>>Du hast das Frühstück verschlafen,
aber ich ahb dir etwas mitgebracht<<
hörte sie eine vertraute Stimme.

Sie drehte sich sofort um.

Mika...
der Junge, vor dem sie so viel Angst und Ehrfurcht empfand...
und der sie gleichzeitig magnetisch anzog (oder auszog, war situationsbedingt).

Er stellte ihr einen Teller hin.

>>Hier, ich hoffe es schmeckt dir<<

>> Danke... <<
sagte sie vorsichtig und aß langsam.

Manchmal verwirrte sie seine Freundlichkeit.

Er setzte sich zurück an seinen Schreibtisch und lächelte.

Sie musterte ihn, während sie aß.

Er wirkte sehr ruhig und entspannd.

Als sie zuende gegessen hatte, musterte sie ihn.

>> Und.. du bist jetzt völlig entspannt, ja?
Keine.... Spannungen, die du.... loswerden musst? <<
fragte sie vorsichtig.

>>Nein..warum..warum sollte ich denn?<<
fragte er wie ein Engelchen.

>> Ach... nur so... <<
meinte sie, als ob nichts wäre und stand auf.


>> Also... danke für das Essen...
und so...

Ich... geh dann ^^ <<
meinte sie freundlich und UNaufgeregt wie möglich.

>>GUt,
ich komm dich später besuchen<<
sagte er selbstverständlich.

>> Höö?...
Ich meine... in Ordnung^^ <<

Sie wusste schon jetzt, dass sie ZUFÄLLIGERWEISE
nicht da sein würde.

Er lächelte und machte dann weiter.

Sie lächelte kurz und ging dann.

Er blieb sitzen..ganz ruhig.

Laribus lag in seinem Bett und fragte sich, wie es seinem neuesten Projekt wohl ging.

Hatte sie schon etwas bemerkt?

Er wusste, dass er nicht so schnell auf Erfolg hoffen konnte, aber möglicherweise beschäftigte es sie aus irgendeinem Grund...
Und dann würde sie darüber nachdenken und wahrscheinlich sofort in seine Falle tappen.

Bei dieser Aussicht wurde sein dauerhaftes Grinsen breiter.

Enea schlich in dem Jungenflügel entlang.

Wie sollte sie Mika am besten unschädlich machen?
Sie konnte doch nicht zulassen, dass er... noch verrücktere Dinge mit ihr anstellte,
als er es jetzt schon getan hatte.

Er war doch völlig verrückt!

Sie wollte gerade um die Ecke schleichen, in die Richtung seines Zimmers, als
sie gegen jemanden prallte und zurückstolperte.

Völlig überrascht sah sie auf. Sie war eindeutig gegen ein Mädchen geknallt.

Mist!!!!
dachte sie sich nur, als sie sah, dass es Sadie war.
Eine der drei "Oberzicken" von Nigras.

Und sie sah Enea nicht gerade freundlich an.

>> Ich hoffe, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast. <<
sagte Sadie kalt.

Enea richtete sich wieder auf.

>> Nein, habe ich nicht.
Wieso sollte ich auch? <<

Sadie ging nicht auf diese Frage ein, sondern sah auf Eneas Waffe.

>> Ich denke, du wirst nichts dagegen haben, wenn ich mir deine Waffe ausleihe. <<
meinte sie ruhig.

Enea sah sie überrascht an.
>> Meine Waffe?
...
Ich brauche sie aber, weil... <<

Sadie sah sie ziemlich böse an.
>> Du wirst sie nicht brauchen.
Ich gebe sie dir auch wieder zurück.
Morgen. <<
meinte Sadie wieder ruhiger.

Enea trat etwas zurück.
>> Ich kann sie dir wirklich nicht... <<

Doch Sadie war schon an ihr vorbeigegangen.
Mit Eneas Waffe in der Hand.

>> Hey! <<
rief Enea wütend.

Doch Sadie war schon weg.

>> So eine Ziege... <<
murmelte sie aufgebracht, wurde aber blass, als sie bemerkte, dass
sie jetzt nichtsmehr hatte, um Mika aus dem Verkehr zu räumen.

>> So...ein... Mist... <<

Sie drehte sich zum Rückweg um.
Am besten sofort von hier verschwinden, bevor er noch sein Zimmer verließ!

>>Du lässt dir deine Waffe wegnehmen??<<
fragte er mit seiner me´chanischen STimme.

Enea erstarrte und hatte das dringende Bedürfniss, im Erdboden zu versinken.

>> Ich... hatte keine Wahl.

Du kennst sie nicht so...
aber sie... sie ist gefährlich. <<


Und du auch...
deswegen muss ich jetzt ganz schnell weg...

>>Und..
wie gedenkst du nun dich zu schützen??<<
fragte er und ging näher zu ihr.

>> I-ich...
kann mich auch mit meinen Fäusten wehren.
Aber...
wovor sollte ich mich denn schützen? <<
fragte sie bemüht ruhig, rutschte aber immer weiter von ihm weg.

Weg von seinem Zimmer und näher an das Ende des Jungenflügels.

Dann reichte Mika ihr aufeinmal eine Waffe.

Etwas überrascht nahm sie die Waffe entgegen.

>> ... danke. <<
sagte sie nur.

Er nickte.
>>Damit du dich schützen kannst<<
meinte er ruhig.

Sie lächelte etwas.
>> Das ist... echt nett von dir. <<

Und normal...

>>Gerne, ich kann heute nicht den
ganzen Tag bei dir sein<<
meinte er ruhig.

>> Kein Problem.
Ich konnte mich ohne dich auch sehr gut schützen. <<

Ich muss mich ja vor dir schützen!!

>>Ich werde später noch nach dir sehen<<
sagte er dann und blickte sich um.