Das Land Ontuy

Chikage war etwas enttäuscht.
Hieß das, dass sie ihn doch nicht mochte?

Aber immerhin würde er jetzt befreit werden...
Oder Arisia getötet.
Das konnte er nicht zulassen...

Vielleicht solltest du doch wieder umkehren, versuchte er sie vorsichtig zu überzeugen.

Bestimmt nicht!
Wenn ich schon einmal hier bin...
meinte sie stur.


Evan kam mit ihnen zu dem Ort.

Chikage seufzte.

Pass aber bitte wenigstens gut auf dich auf...



Der "Ort" war eine Felswand, an deren Fuß eine Falltür war.

Arashi trat einen Schritt nach vorne und öffnete sie.
"Da sollen wir runter?"

Er machte sich Sorgen..
Irgendwie fand sie das rührend... und süß.

Aber dafür war jetzt keine Zeit.

Lucia hockte sich neben ihn.

>> Ich geh vor. <<

Evan dachte nach.

War da unten schon jemand?
Wenn ja, dann würde er Lucia warnen.

Arashi hatte ähnliche Gedanken wie Evan und suchte mit seinem energiesehenden Blick nach etwas, was nicht in die reine Natur gehörte.
Doch er fand nichts.

"Dort unten ist niemand", erklärte er.

Lucia lächelte.

>> Sehr gut.
Ich werde Licht machen.
Dann könnt ihr nachkommen.


Arisia bewunderte Lucia.
Wie unerschrocken sie war...


Und schon war Lucia weg.

Im nächsten Moment leuchtete es in der Dunkelheit rötlich.


Lucia sah sich aufmerksam und misstrauisch um.
Sie wollte sich erstmal ein Bild davon machen, was für eine Art Gang beziehungsweise Raumkomplex das hier war.

Es sah aus wie ein normaler in die Erde gegrabener Gang.

Soll heißen: Etwas war nicht in Ordnung...


"Können wir kommen?", fragte Retha.

>> Moment noch! <<
rief Lucia hoch.

Sie wusste, dass sie keine gute Anschleichaktion machte.
Aber wenn da nun Feinde waren, dann würden sie sie hören...
und ein paar Hintern waren an der Reihe gebruzzelt zu werden.


Sie ging vorsichtig weiter.

>> Eine bessere Idee... <<
murmelte sie und machte in der linken Hand eine Feuerkugel.

Diese rollte sie dann den Gang entlang in die Dunkelheit.
So konnte sie sehen, was weiter vor ihr lag.


Arisia wartete.
Sie hoffte, dass Lucia jetzt nichts passieren würde.

Der Gang aus Erde verlief dort weiter.


Arashi blickte inzwischen auf die Felswand vor ihm.

Die macht wirklich jedes Versteck einbruchsicher...
Und einsturzsicher.

>> Die Luft ist frei. <<
rief Lucia hoch.

Die Luft roch nur etwas... erdig.
Nicht gerade ihr Geschmack.

Die Feuerkugel löste sich auf.

Byron kam zu Lucia, gefolgt von Arisia.

Retha sprang in Pumagestalt hinunter.
Immerhin landen Katzen immer auf den Füßen...

Arashi folgte ihnen.

Evan bildete die Nachhut.


Lucia vergewisstere sich, dass alle da waren und ging dann los.

Immer aufmerksam.. es konnte ja jemand plötzlich aus dem Nichts auftauchen.

Arashi versuchte, bei der Feindortung ebenfalls behilflich zu sein, indem er seine Augen benutzte.

Doch er sah niemanden.


Etwas weiter vorne gab es mehrere Abzweigungen.

>> Hey Evan, wo gehts lang? <<
fragte Lucia.


Evan kam nach vorne und versuchte, Chikage zu orten.

Das Signal kam aus einem Gang auf der linken Seite.


"Da ist jemand!", bemerkte Arashi plötzlich und deutete auf genau diesen Gang.

>> Gut, danke. <<
Lucia formte wieder einen Feuerball.

Der erwischte aber ausversehen Evans Hose.

>> Verdammt! <<
rief dieser, als er die Hitze spürte und begann sich auf den Hintern zu klopfen.

>> Oh.. tut mir leid^^
Du hast halt nen heißen Hintern ^^
Da steht die Kleidung halt mal in Flammen. <<
meinte sie grinsend und ging los.

Evan sah ihr nach.
Sein Hintern war ...was?

Love is in the air...

Retha beobachtete diese Entwicklung (inzwischen wieder menschlich) zufrieden.
Die zwei gaben ein tolles Paar ab!


Arashi stellte sich zum Feuerlöschen bereit in Lucias Nähe.

Evan räusperte sich leise und setzte wieder sein "Ernster-Mann-Gesicht" auf.

Er bildete wieder die Nachhut, war aber duch Lucias Kommentar etwas abgelenkt.


>> Dir werde ich schon nicht die Hose anfackeln.
...
hoffentlich. <<
murmelte Lucia lächelnd und eilte voraus.


Arisia musste lächeln.
Das war recht unterhaltsam gewesen.

"Ja, aber wir sollten uns nicht gegenseitig anzünden.
Ich bin sozusagen die Feuerwehr..."


Da muss ich dir recht geben, kommentierte Chikage.

>> Hmm...das stimmt auch wieder. <<
meinte Lucia und ging weiter.


Arisia seufzte.

Wieso mischst du dich denn schonwieder ein?

Es geht doch immerhin um meine Rettung...
Bei der ich immer noch finde, dass du nicht dabei sein solltest.


"Da ist jemand."

Arashi konnte deutlich die Energie eines Wesens hinter einer Ecke hervorstrahlen sehen.

Das ist dann aber unfair den anderen gegenüber!
protestierte sie, wurde dann aber durch Arashis Worte abgelenkt.


Lucia spannte sich an und blieb stehen.
Sie überlegte, wie sie dieses Wesen am besten beiseite schaffen konnte.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich alle erst einmal auf dich stürzen.
Dann bist du tot.

Diese simple Lebensweisheit musste Arisia wohl noch lernen...


"Es kann sein, dass es uns hören kann", warnte Arashi.

Arisia seufzte.

Wie stark sind diese...Wesen?

Sie machte sich Sorgen um Lucia, Byron und Arashi.
Sie waren vor ihr....

Lucia zumindest schien keinerlei Furcht zu haben.

Sie setzte sich vorsichtig in Bewegung, die Flamme auf ein Minimum reduziert.

Doch Byron hielt sie auf und gab ihr mit grober Zeichensprache zu verstehen, dass
er besser als erstes gehen und Lucia stehen bleiben sollte.

Das Licht würde sich nicht weiterbewegen und somit wäre der Schein, dass alle stehengeblieben waren, da.

Lucia nickte und blieb stehen. Byron schlich mit gezücktem Schwert voran.

Sie gehören nicht alle zur gleichen Art, erklärte Chikage.
Es ist eine Organisation von verschiedenen Wesen, die für Geld und diverse andere Dinge alles machen.



Arashi stellte fest, dass Byron stärker war als das unbekannte Wesen hinter der Ecke.
Das war gut...

So ein Mist...
dann können wir es hier also mit den verschiedensten Viechern zu tun haben...
dachte sie deprimiert.


Byron war an der Ecke angekommen und schluckte unhörbar.
Er war ziemlich nervös...
so oft hatte er bis jetzt garnicht gekämpft.
Aber er hoffte, dass er das hier schaffen und überleben würde.

An der Wand lehnte ein Junge, der wohl etwas älter war als Byron selbst.

Als er diesen bemerkte, hob er einen Dolch, stieß einen lauten Kampfschrei aus und stürzte sich auf Byron.
Nur um sofort auf die Nase zu fallen.


Für den Wachdienst haben sie wahrscheinlich schlechtere Leute abgestellt, erklärte Chikage weiter.

Byron war überrascht, dass sich ein Junge hier befand, der so...

tollpatschig war.

Also trat er ihm den Dolch weg und legte ihm das Schwert an die Kehle.

Doch er zögerte, ihn zu töten..

Irendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Junge es nicht verdient hatte.

Lucia kam um die Ecke.

>> Das... war der erste Feind? <<
fragte sie irritiert.

Der Junge sah zu Byron auf.

"Niemals werde ich mich ergeben, du Schwächling!"

Dabei ließ er die Tatsache, dass er selbst wohl noch schlechter war, außer Acht.



Arashi kam ebenfalls.

So etwas hatte er sich schon gedacht...
Nur später.

Lucia sah zu ihm runter.

>> Du liegst gerade selber ohne Waffen auf dem Boden, Süßer.
Sicher, dass er der Schwächling ist? <<

Evan kam nun auch.
Arisia hielt sich lieber zurück.

>> Was sollen wir mit ihm machen? <<
fragte Byron.

>> Ich weiß nicht...
er ist nicht so eine große Bedrohung... <<
meinte Evan.

>> Aber freilassen werden wir ihn auf keinen Fall.<<