Nach einer ganzen Weile, in der sie sich mit dem neuen Lehrer unterhalten hatte,
fand Felora sich nun wieder an ihrem Schreibtisch.
Und vor ihr saß Jill mit dem neben ihr liegenden Fido.
>> Jill....
Mein Gott, natürlich erinnere ich mich wieder an dich!
Du hast dich ja von Grund auf verändert!
Hast du nicht früher eine Brille getragen? <<
Felora war völlig begeistert.
Da traf sie tatsächlich wieder eine Schülerin, die eine unglaubliche
Verwandlung durchgemacht hätte.
Von jeder hätte sie das gedacht, aber nicht von der kleinen Jill, die
jetzt mit einer völlig selbstbewussten, aber äußerst ernsten Ausstrahlung vor ihr saß.
Jill nickte mit einem leichten Lächeln.
>> Ja, aber ich brauche sie jetzt nichtmehr. <<
Felora musterte Jill mit einem anerkennenden Blick.
>> Darf ich wetten, dass dich noch niemand erkannt hat? <<
fragte sie mit einem amüsierten Lächeln.
Jill sah sie recht zufrieden an.
>> Niemand. Da wetten sie schon richtig. <<
>> Man erkennt dich aber auch wirklich erst auf den zweiten Blick, Jill.
Deine Augen sind immernoch die selben.
Aber dafür muss man wohl schon damals hinter die Brille gesehen haben,
nicht? <<
Jill sah die Direktorin amüsiert an.
Sie war immernoch eine Frohnatur, und schien sich dazu noch
wirklich gut zu erinnern.
Wirklich, wirklich gut.
>> Ja, so wird es wohl sein.
Und Sie sind jetzt Direktorin. Ich bin nicht die Einzige, die
sich verändert hat. <<
Felora lächelte und lehnte sich etwas in ihren Stuhl zurück.
>> Wer hätte das gedacht, als ich dich und die anderen damals noch
unterrichtet habe.
Aber es hat sich alles sehr unerwartet ergeben.
Nun reicht es aber erstmal mit der Vergangenheit.
Du möchtest also wieder in diese Schule gehen? <<
Jill nickte bestätigend.
>> Zuhause kann ich nichtmehr bleiben.
Es ist... ein Krieg ausgebrochen, der mir ein Bleiben nahezu
unmöglich macht. <<
Feloras Gesicht wurde ernst.
Wussten die anderen Ratsmitglieder davon?
Sie persönlich war gerade sehr überrumpelt.
>> Ein Krieg?
Das ist ja schrecklich.
Natürlich nehmen wir dich wieder auf, Jill. <<
Sie spürte schon, dass Jill anscheinend nicht gern über dieses Thema
sprach.
Also beließ sie es vorerst.
Aber früher oder später würde sie Jill sowieso deswegen zur Seite nehmen müssen.
Sie sah kurz auf ihre Unterlagen.
>> Wie du vielleicht bemerkt hast, haben wir Estarya jetzt für mehr
Schüler geöffnet. Wir haben deswegen auch ein Internatsystem eingeführt.
Du bekommst also auch ein Zimmer zugeteilt. <<
Jill lächelte.
>> Vielen Dank. <<
Felora lächelte.
>> Da gibt es nichts zu danken, Jill.
Es freut mich wirklich, dich wiederzusehen.
Dann hole ich mal jemanden, der dir dein Zimmer zeigt. <<
meinte sie mit einem Nicken.