Eingangshof

Der Junge lief seinem Hut hinterher.

Das Mädchen hob ihn auf und gab ihm diesen und sie begannen
sich gemeinsam über die seltsamen Windstöße zu unterhalten.

>> Du wirst ja zu einem Kuppler.
Süß. <<
meinte Derdekia lächelnd.

Námo erwiderte das Lächeln.

"Love is in the air", sang er leise und grinste.

Da war er erfolgreicher gewesen, als er gedacht hatte.
Jetzt musste er nur noch ein paar Gerüchte über das
Gespenst von Estarya in die Welt setzen...
Obwohl, das war vielleicht ein wenig übertrieben.

>> Da hat jemand wohl seine Bestimmung gefunden. <<
meinte Derdekia amüsiert und blickte auf einen Aushang.

>> Wir sind in einer Klasse, wie ich grad sehe,
sie teilen nach Alter. <<

"Das ist doch praktisch...
Allerdings heißt das, dass unsere Schützlinge ganze zwei Klassen unter uns sind."

Námo hoffte, dass das nicht zu großen Problemen führen würde.
Aber es war ja von Anfang an klar gewesen, dass sie nicht in eine Klasse kommen
würden...

>> Ich glaube, nur eine.
Aber das macht ja keinen Unterschied.

Wir werden es schon schaffen.
Und ein bisschen Freiheit muss man ihnen ja geben. <<
meinte Derdekia mit einem Lächeln.

Námo grinste.

"Bis sie sich dann in Schwierigkeiten bringen...
Wenn Genika wieder auf dem See durch das Eis bricht,
wäre ich äußerst unglücklich darüber. Nochmal springe
ich da nämlich nicht rein..."

Er erschauderte. Eiskaltes Wasser...das war etwas, das
man in Maßen erleiden musste. Nicht in Massen.

>> Sie ist einen gefrorenen See gefallen?
Wie denn das? <<
fragte Derdekia verwundert.

Námo seufzte.

"Ich glaube, sie wollte einer Ente helfen..."

Das war typisch Genika.

Derdekia konnte nicht anders, als anfangen zu lachen.

>> Nein! Eine Ente! <<

Námo verzog das Gesicht.

"Ja, eine Ente. Wegen einer Ente durfte ich in Wasser
springen, das gefühlt doppelt so kalt war wie das Eis
darüber. Was ist daran so lustig?"

>> Ich lache doch nicht darüber, dass du leiden musstest,
Námo.
Verzeih mir, wenn du mein Lachen falsch interpretiert hast. <<
meinte Derdekia, nachdem sie sich beruhigt hatte.

>> Es war sehr tapfer von dir, sie da raus zu retten. <<

Er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Wieso glaube ich dir nicht, dass du das ernst meinst?"

>> Würde ICH etwa lügen? <<
fragte Derdekia erschrocken und legte die Hand
auf ihren Brustkorb.

Darüber dachte Námo einen Moment nach.

"Weder Ironie noch Sarkasmus ist eine Lüge",
stellte er dann trocken fest.

>> Was sind Ironie und Sarkasmus? <<
fragte Derdekia verwirrt.

So weit war sie dann auch nicht.

Námo sah sie für einen Moment ungläubig an.

"...vergiss es", meinte er dann.

Vielleicht sollte er ihr mal ein Wörterbuch ausleihen...
Aber wirklich - sie kannte die Bedetung dieser Worte nicht?
Lebte sie hinter dem Mond?

Derdekia hob kurz eine Augenbraue, beließ es
dann aber dabei.

Sie konnte sich schon denken, was dieser Sarkasmus
oder Ironie bedeuten sollte.

Námo machte sich eine geistige Notiz, Derdekia später mit
diesen Worten näher vertraut zu machen. Es konnte doch
nicht sein, dass sie sie nicht kannte!

Nun ja. Im Moment hatte er Wichtigeres zu tun: einzelne
Zettel, die Leute in der Hand hielten, durch die Gegend zu
wirbeln.

Etwas keuchend kam Kedar mit Ganymed im
Innenhof an.

>> Beeindruckende Schule. <<
meinte er mit einem zufriedenen Lächeln,
nachdem er sich zurückverwandelt hatte und sich
mit einer Hand durch das Haar gefahre war.

Ganymed wechselte ebenfalls die Gestalt und blickte
am Gebäude empor.

"Ja, da hast du Recht."

Kedar sah hinter sich und lächelte zufrieden.

>> Und sie haben uns bis jetzt nicht verfolgt.
Hier, in einem von Scheestürmen heimgesuchten Land, wird es
schwer sein für sie, uns aufzuspüren.
Dann lass uns eine Anmeldung machen. <<
meinte er grinsend.

Ein wirklich beeindruckendes Gebäude ragte vor ihm in den Himmel hinauf.
Alles wirkte noch so jung und unbekümmert,ganz so wie es ihm beschrieben wurde.

Richard blickte ruhig auf die Schule und hielt seine Tache über der rechten Schulter fest.
DIes würde eine perfekte Möglichkeit für seinen Neuanfang sein,hier kannte niemand ihn und seine Geschichte.

Eine Frau mit langen, schwarzen Haaren und einem beeindruckenden
Gewand schritt auf ihn zu.

Verträumt wante er seinen Blick von der Schule ab und erblickte die hübsche Frau die auf ihn zukam.

Die Frau ging entschlossenen Schrittes auf ihn zu und blieb schließlich
auf höflicher Distans vor ihm stehen.

Mit einem freundlichen Lächeln strich sie eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und
musterte Richard kurz.

>> Sie müssen der neue Lehrer sein.
Ich bin die Schulleiterin. Sie können mich ruhig Felora nennen. <<

>>Oh,sie sind die Schulleiterin?
Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Aber sie haben Recht.
MEin Name ist Richard und ich bin der neue Lehrer.<

Sie streckte ihm erfreut die Hand entgegen.

>> Ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen. <<

>>Ich bin ebenfalls sehr erfreut sie kennen zu lernen<<
sagte er ruhig und schüttelte ihre Hand.

Felora erwiderte den Händedruck entschieden.

>> Nun aber genug der Förmlichkeiten.
Man könnte Sie glatt mit einem Schüler verwechseln.
Sie sehen wirklich jung aus. <<
meinte sie mit einem amüsierten Lächeln.

Richard musste lachen.
>>VIelen Dank das sie das gesagt haben^^.
Ich stehe auch, nach all den alten,schrägen Frauen die ich schon als Rektorininnen erlebt habe,
hätte ich sie auch als letztes für die Rektorin hier gehalten.<<
erwiederte er amüsiert.