Das Land Dreval

Dreval ist ein modernes Land, das in der Nähe von
Meiteria liegt.

Die unberührte Natur Drevals (von der es wenig
genug gibt) ist größtenteils bewaldet, und es gibt
viele Flüsse.

"Also gut - alle mal herhören!", rief Fred von der Mitte
der Zelte aus.

Als er sich sicher war, dass er die Aufmerksamkeit eines
Großteiles seiner Zuhörer hatte, fuhr er fort.

"Wie wir alle wissen, haben wir nach unserem letzten
Ausflug in die Stadt einen Großteil unserer Vorräte wieder
einbüßen müssen. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen
heute noch einmal los.
Diejenigen, die mitkommen wollen, sagen mir bitte Bescheid!"

Yarden sah aus dem Zelt.

Dann sah er wieder zu dem Gefangenen.

Er wollte auch in die Stadt, also musste jemand anderes auf den
Verursacher aufpassen.


Cerelia kam derweil, durch ihren kurzen Schlaf einigermaßen erholt,
ebenfalls raus.
Sie würde auch mitfahren. Also ging sie zu Fred.

Treave war bereits da, genau wie Alua. Diese erklärte gerade
Fred, dass sie auf diesen Beutezug nicht mitkommen würde.

"Dieses Mal muss jemand anderes die Führung übernehmen",
erklärte sie.

Cerelia kam nun ebenfalls rein.

Sie stellte sich erst einmal in den Hintergrund und sah dabei ganz unauffällig
nach Treaves Wundverbänden.

Treave blickte Cerelia ein wenig mürrisch an, tat aber
nichts, um sie davon abzuhalten.



Auch Krelot stieß noch zu ihnen.

Cerelia erwiderte seinen mürrischen Blick, indem sie seinen
Blick nachahmte und ebenfalls mürrisch dreinblickte.

Dann schüttelte sie amüsiert den Kopf und lauschte Fred.

Treaves Wunden schienen in Ordnung zu sein, der kleine Griesgram.

So klein war er natürlich nicht. Aber sie fand es aus unerklärlichen Gründen
allmählich niedlich.

Bitte was?!

Sie blickte die Zeltwand an.

Sie steigerte sich in seltsame Gedanken rein.

Unsympathische Griesgrämigkeit wurde plötzlich niedlich? Sie war ein Vollpfosten.

Alua stieß zu Yarden.

"Ich löse dich ab", erklärte sie.
"Geh du ruhig mit in die Stadt."



Bei Cerelias Blick starrte Treave sie für einen Moment
entgeistert an, dann fielen seine Gesichtszüge wieder
zurück in die alte Miene. Doch wenn man genau hinsah,
zeigten seine Mundwinkel ein wenig weiter nach oben.

Dieses Mädchen hatte ein ziemliches Temperament,
auch wenn sie es bisher nicht oft gezeigt hatte.

Yarden sprang überrascht auf.

>> Du fährst nicht in die Stadt? <<
fragte er verwundert.

Dann schwieg er kurz.

>> Na gut und dankeschön! <<
freute er sich dann.

>> Ich hätte auch gerne mit dir hierbleiben können. <<
meinte er noch anzüglich und zwinkerte ihr keck zu.


Cerelia hörte Freds Plänen aufmerksam zu.

Doch ab und zu rutschte ihr Blick zu Treave.

Alua musterte ihn für einen Moment.

"Nein, hättest du nicht", bemerkte sie dann.
"Um auf das Camp aufzupassen, brauchen wir
nur eine Person, und es muss noch jemand
mitkommen in die Stadt."

>> Eine trainierte Person. <<
setzte Yarden hinzu.

Er konnte sich einige der Campbewohner nicht als Beschützer vorstellen.

>> Aber ich habe die Nachricht verstanden und haue ja schon ab.
Irgendwann werde ich Glück haben. <<
meinte er entschlossen.

Alua lachte und schüttelte den Kopf.

"Träum weiter."



Davin konnte nichts tun, außer dem Gespräch zuzuhören.

Yarden grinste.

>> Das werde ich.

Bis später, vor Frohsinn strotzender Kumpel. <<
grüßte er Davin noch und ging dann.

Davin blickte ihm noch einmal düster hinterher,
dann richtete er seinen Blick ein wenig unsicher
auf Alua.



Diese musterte für einen Moment den toten
Leichnam, der noch immer im Zelt lag, und wandte
sich dann an Davin.

"Ich sehe, ihr zwei seit schon dicke Freunde
geworden."

Der Blick, den sie daraufhin erhielt, bestärkte noch
einmal dieses Gefühl, auch wenn das nicht der Sinn
des Blickes war.

"Und, hast du vor, uns noch einmal auszurauben?"

Nach einem kurzen Zögern schüttelte Davin den
Kopf.

"Sehr gut", stellte Alua fest. "Hättest du dann
vielleicht Interesse daran, dich uns anzuschließen?"


Davin konnte sie nur anstarren.

Yarden stieß derweil zu der Stadt-Ausflugsgruppe.

"Schön, dass du da bist, Yarden!", begrüßte Fred ihn.
"Jetzt sind wir vollzählig. Ich komme wieder nicht mit,
also wird Yarden dieses Mal der Anführer sein."

Yarden sah ihn überrascht an.

>> Ich?! <<

Cereal dachte sich dasselbe.

Er?!

Yarden schwieg.
>> Wenn es sein muss...
In welche Gegend sollen wir diesesmal vordringen? <<

"Letztes Mal seid ihr durch Geschäfte gegangen, nicht wahr?",
fragte Fred. "Dann solltet ihr dieses Mal in einen anderen Bezirk
gehen, vielleicht in die Vorstadt und dort die Wohnhäuser
durchsuchen."


Treave war nicht sonderlich begeistert, dass Yarden Anführer
sein sollte.
Doch besser Yarden als sein Bruder oder Cerelia.

Yarden nickte.

>> Ja, das werden wir machen.
Haben wir genügend Handeuerwaffen und Messer?
Es wird eng dort in den Häusern. <<

Cerelia war beeindruckt, dass Yarden fähig war, so vorausschauend zu
denken.

Doch sie kannte ihn zu wenig, um irgendwelche Einschätzungen abzugeben.

"Ich weiß nicht. Cerelia?",
wandte sich Fred an sie.

Treave und Krelot traute er durchaus zu, ein ganzes
Arsenal mitzunehmen, ohne daran erinnert zu werden.

Cerelia tastete ihre Brust- und Seitentaschen ab.

>> Ich habe nur ein Messer, aber keine Handfeuerwaffe. <<
meinte sie dann.

"Dann geh dir am besten noch eine holen",
empfahl Fred. "Sie sollten in dem Zelt dort
drüben sein."

Cerelia nickte und eilte aus dem Zelt.

Yarden tastete seine Sachen ab.

Er hatte zwei Handfeuerwaffen unter der Jacke und ein Messer
in der Brusttasche.

Treave war bereits ausgerüstet mit zwei Messern,
seinem Bogen und noch einer Pistole. Auch Krelot
war gut gerüstet.

Yarden folgte Cerelia und holte sich ein zweites Messer.

Als alle ausgerüstet waren, sah Yarden zu Fred.

>> Sollen wir vielleicht nach etwas Speziellem Ausschau halten? <<

Fred nickte.

"Schaut mal, ob ihr noch mehr frisches Obst und Gemüse
findet - das haben wir ja jetzt nicht mehr vorrätig. Und
was ihr sonst noch findet, das nützlich sein könnte."

>> Verstanden.

Dann lasst uns keine Zeit verlieren. <<
meinte Yarden und verließ das Zelt.

Cerelia folgte ihm.

Auch Treave und Krelot gingen.

Yarden stand am Wagen.

>> Okay, wer von uns fährt?
Ich denke, wir arbeiten als Team, denn ich bin kein
Profi in solchen Dingen. <<
erklärte er mit einem Schulterzucken.

Cerelia sah automatisch zu Treave und Krelot.

Treave warf aus dem Augenwinkel einen kurzen Blick
auf seinen Bruder, dann schnappte er sich schnell die
Schlüssel, bevor er es konnte.

"Ich fahre", verkündete er.