Das Land Dreval

Treave ignorierte die Hilfe und sprang alleine.

"Ja, das sind wir", meinte er und blickte sie
mit seiner üblichen 'guten' Laune an.

Die junge Frau achtete nicht darauf und half Yarden runter.

Sogleich eilte sie an ihnen vorbei in den hinteren Bereich des Gartens.

Cerelia sah kurz zu Yarden und Treave.

Dann folgte sie ihr.

Sie schien zu wissen, wo es am besten langgehen solle.

Treave folgte ebenfalls.

Ihm blieb ja nichts anderes übrig.

Die junge Frau eilte mit ihnen durch ein Loch im Zaun und umrundete das Nachbarhaus,
bis sie wieder auf der Straße ankamen.

In der Nähe von dem Auto, dass die drei zurückgelassen hatten.

>> Das ist euer Auto, richtig?
Wir haben es unterwegs gesehen und dann diese ganze
Horde.

Naja, da haben wir Eins und Eins zusammengezählt.
Ein Glück, dass wir es geschafft haben, euch den Weg freizuschießen. <<
meinte die junge Frau mit einem erschöpften Lächeln.

Cerelia sah sie erfreut an.

>> Vielen Dank, dass Sie uns geholfen haben.
Wir waren in einer wirklichen Zwickmühle. <<
gestand sie.

>> Kein Problem. So viele von uns gibt es leider nichtmehr,
als dass wir einfach tatenlos weiterfahren würden. <<
fügte die junge Frau ernst hinzu und sah dabei kurz zu Treave und Yarden,
der sie aufmerksam musterte.

>> Ach, und du musst mich nicht Siezen. Ich heiße übrigens Leslie. <<

>> Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen, Leslie!
Ich bin Cerelia. <<

>> Und ich bin Yarden. Woher lernt man, die Köpfe dieser Viecher so
hammermäßig in die Luft zu jagen?! <<
platzte es aus Yarden raus. Diese Frage brannte ihm seit dem blutverschmierten
Fenster auf der Zunge.

Leslie sah ihn kurz irritiert an.
>> Oh, da spielen mehrere Faktoren zusammen. Und vor allem Glück. <<

Sie lauschte kurz und sah sich misstrauisch um.

Treave schloss sich dem Blick an.

Er wollte nicht unbedingt, dass sich einer von diesen Bastarden
an sie anschlich.

Oder eventuelle Partner von der Frau, die sie alle letztendlich
doch umbringen würden, aber da, wo sie an Beute herankamen.

Man hörte in einiger Entfernung ein Auto heranfahren.

Dann kam es in das Sichtfeld der Gruppe.

Ein normales Auto, doch es war verbessert worden.

Überall Stoßstangen und spitze, abstehende Gegenstände waren montiert
worden sowie ein Gitter vor die Scheiben besfestigt.

Es hielt vor der Gruppe an.

Die Fahrertür öffnete sich und und ein junger Mann stieg aus.

Er musterte die Gruppe kurz, sagte aber nichts dazu.

>> Das ist Kristopher. Mein Bruder.
Das ist die Gruppe, die in dem Haus eingefangen war. <<
stellte Leslie die beiden Parteien einander in Kurzform vor.

Kristopher nickte kurz zur Begrüßung.

>> Habt ihr jemanden auf dem Weg verloren? <<

Treave nickte kurz, schien aber mehr daran
interessiert zu sein, das Auto zu mustern.

Er blickte nicht einmal in Kristophers Richtung.

>> Nein, wir haben auf der Flucht niemanden verloren und niemanden
auf unsere Fährte gelockt. <<
beantwortete Leslie seine Frage.

Anscheind schien er öfters auf eine saubere Arbeit bei Kämpfen zu
bestehen, denn ihre Antwort kam sehr routiniert.

Cerelia blickte zu Treave rüber.

>> Seid ihr beiden allein unterwegs? <<
wollte Yarden wissen.

Leslie sah zu ihm.
>> Ja, wir konnten bis jetzt niemanden retten. <<

Treave musterte weiterhin still das Auto.

Cerelia ging vorsichtig zu ihm rüber.


>> Treave, sollen wir etwas wegen den Beiden machen?
Sie wären vielleicht eine gute Hilfe für unsere Gruppe. <<
meinte sie zu ihm.

Doch sie war sehr behutsam dabei, denn sie ahnte, dass Treave
Höllenqualen durch Krelots Tod leiden musste.

>> Wir müssen uns beeilen. <<
warnte Kristopher eindringlich.

Leslie nickte.

>> Seid ihr Drei allein? Wir könnten euch mitnehmen.
In unserem Versteck ist Proviant für einige Wochen. <<
schlug Leslie vor.

Treave wandte sich nun letztendlich doch Cerelia zu.

"Wir haben eine Gruppe außerhalb der Stadt",
erklärte er.

Leslie sah ihn überrascht an, während Kristopher die Stirn runzelte.

>> Dann wart ihr also auf Vorratsuche für die Gruppe.
Konntet ihr etwas erbeuten? Wenn nicht, helfen wir euch gerne aus. <<
machte Leslie ihnen ein Angebot.

"Das würde wirklich helfen", gab Treave zu.

"Ihr könnt auch zu uns kommen", machte er dann
ein weiteres Angebot.

Leslie sah kurz zu Kristopher.

Dieser überlegte.

>> Wir können euch begleiten und schauen, wie es bei euch aussieht. <<
stimmte er dann schließlich zu.

Leslie lächelte.

>> Gut, dann lasst uns nicht länger warten. Es ist gefährlich, zu lange
auf einer Stelle zu sein. Ihr fahrt vor, wir folgen euch einfach. <<

Sie sprang neben ihren Bruder in das Auto.

Treave stieg in das andere Auto und wartete
auf die anderen.
Dabei starrte er stur geradeaus.

Cerelia sah ihn etwas besorgt an, setzte sich dann aber sicherheitshalber
nach hinten.

Yarden kam auf den Beifahrersitz.

Dann fuhren die zwei Wagen los.

Treave fuhr stumm in Richtung des Lagers
und blickte stur auf die Straße.

Es herrschte großes Schweigen, denn weder Cerelia noch
Yarden trauten sich, etwas zu sagen.

Cerelia begnügte sich mehr oder weniger damit, aus dem Fenster
zu schauen, während die zerstörte, allmählich
herunterkommende Gegend ihrer aller Vergangenheit an ihnen vorbeizog.

Schließlich tauchte das Lager in einiger Entfernung auf.

Cerelia blickte wieder nach vorne.

Wie würden die anderen auf die gemischten Nachrichten und
Entwicklungen reagieren?

Auch Yarden plagte sich mit diesen Gedanken rum.
Doch war es für ihn leidvoller, denn er hatte die Leitung bekommen für
diese Mission.

Und prompt einen Mitstreiter verloren...


Leslie und Kristopher musterten das Lager interessiert.
Sie hatten sich gut versteckt, dass die beiden es nicht früher bemerkt hatten.