Die Stadt Neberi

Neberi ist eine relativ große Stadt, die von Wesen aller Art bewohnt wird.

Es gibt hier viele palastähnliche Häuser, in denen sehr einflussreiche Personen oder Familien leben, aber auch sehr viele Bettler, Diebe und ähnliches.

Wer in diese Stadt reist, sollte sich besser verteidigen können.

"So, da wären wir..."

Incent und Karkanos kamen am Rande von Neberi an.

Seit ihrer Flucht aus dem Gefängnis waren sie beinahe pausenlos weitergezogen (in einem angemessenen Tempo).

"Wir sollten uns aufteilen. Dann erwischen sie uns nicht so schnell."

Karkanos sah sich um.

Von dem Hügel aus hatte er über die Stadt blicken können.
Am Rande der Stadt hatte er dann den Eingang zu einem Bunker gesehen.

Das wäre sehr praktisch für ein kurzfristiges Versteck.

>> Am Rande der Stadt befindet sich ein Bunker.
Dort treffen wir uns. <<
meinte er.

Er hatte sich schon lange in seine menschliche Form verwandelt.
Ein solches Monster hätte wohl niemand übersehen.

"Gute Idee."

Incent, wie immer ebenfalls als Mensch getarnt, lief los.



Wesentlich weiter hinter schnüffelten gerade zwei unheimlich und tot aussehende Hunde über den Boden.

Auch Karkanos lief los.

Er würde sich nicht erwischen lassen.
Selbst, wenn er dafür alles, was ihm in seinen Weg kam, umnieten musste.

Incent eilte durch verschiedene Gassen.
Dabei hoffte er, eine Spur zu legen, die verwirrend war.
Weshalb er teilweise auch im Kreis lief.

Tertikan ging währenddessen mit den Jägern auf die Stadt zu.

Sie hatten die zwei fast.



Auch Karkanos ging durch einige Gassen und rammte dabei ab und zu eine Ecke, um die
Jäger auf falsche Fährten zu führen.


Währenddessen und nichts von den Geschehnissen ahnehnd, ging Fara durch eine Gasse.

Sie war gerade von einer kleinen Veranstaltung gekommen und auf dem Weg zum Markt.

Plötzlich blieb Dinol stehen und konzentrierte sich.
Etwas war nicht so, wie es sein sollte...
Etwas, was mit den zwei Verfolgten zu tun hatte.
Doch was war das nur?



An einem anderen Ort in der Stadt lief Christa fröhlich durch die Straßen.

Heute würde sie wieder ihren Schwarm sehen...

Tertikan sah ihn an.
>> Was ist los?
Sie müssen in der Nähe sein. <<
meinte er.


Ina kam in eine Gasse.
Sie war gerade fertig mit Kleier kaufen und mehr als glücklich.
Sie liebte es einfach, Sachen zu kaufen.

"Ja, aber etwas ist nicht so, wie es sein sollte..."

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

"Sie haben sich aufgeteilt!"

Tangeos Knurren bei dieser Aussage war mit dem von einem seiner Hunde zu vergleichen.

"Verdammte Mistviecher..."

Tertekan sah düster richtung Stadt.

>> Dann teilen wir uns auch auf und legen die beiden so aufs Kreuz. <<
meinte er ebenfalls angenervt.

Diese Monster machten es ihnen ohnehin schon schwer.

"Dann müssen wir uns hinterher wieder treffen...
Aber wo..."

Tangeo unterbrach ihn.
"Bei diesem Bunkerteil dort hinten! Und jetzt lasst uns endlich wieder jagen!"

Dinol nickte.
"Wir beide sollten besser nicht in eine Jagdgruppe", bemerkte er noch.

Retranel nickte.
>> Ich komme mit Tangeo mit.
Dann geht Tertikan mit dir. <<
meinte er.

Tertikan nickte und so machten sie sich auch gleich auf den Weg.

Tangeos Höllenhunde folgten bereits einer Geruchsspur.

"Sie jagen den Minotaurus", analysierte Dinol die Situation, während sie in eine andere Richtung liefen.
"Wir bekommen den Sepium."

>> Und wie wir das tun. <<
meinte er entschlossen.

Karkanos ging etwas schneller durch die Gassen,
gerade als er eine Gasse erreichte, in der ein junges Mädchen ging,
spürte er, dass die Jäger ihm zu schnell aufgelauert hatten.

Er musste sich etwas überlegen.

Christa sah erstaunt auf, als sie den Mann in der Gasse bemerkte.

Sie hatte gar nicht gemerkt, wie sie hierhergekommen waren...



Auch Incent bemerkte die Nähe zweier Jäger.
Wenn der mit den Hunden nicht dabei war, dann würde er unter Umständen davonkommen...
Aber darauf konnte er sich nicht verlassen.

In der Gasse, in der er war, bemerkte er plötzlich ein Mädchen.
Und langsam formte sich in seinen Gedanken ein Plan...

Tertikan rannte los.
>> Er muss da sein! <<



Karkanos formte schnell einen Plan.
Das Mädchen brachte ihn darauf.

Und im nächsten Moment drückte er das Mädchen gegen die Wand, was
ihm keinerlei Probleme bereitete und verschloss ihren Mund mit seinem.

Er musste nurnoch seinen Geruch tarnen.
Doch das ging schnell.


Fara sah den Mann kurz an.
Doch sie schien sich nichts dabei zu denken und ging weiter.

"Ja, er ist ganz n-"
Plötzlich brach Dinol ab, als eine unsichtbare Schockwelle sich blitzschnell ausbreitete und ihn traf
Und im nächsten Moment drückte er mit beiden Händen gegen seinen Kopf und versuchte, die Kopfschmerzen wieder loszuwerden, die seine Knie zum Zittern brachten.

"Geh...weiter...ich...komme gleich", zischte er.


Oh, die Störwelle war wohl etwas stark, stellte Incent schulterzuckend fest.

Jetzt zu seinem Plan...es würde ihm immerhin nichts bringen, wenn die Jäger ihn sahen, obwohl sie ihn nicht mehr spüren konnten.
Und da kam das Mädchen ins Spiel...

Er packte sie und zog sie so an eine Hauswand, dass er beinahe komplett verdeckt war.
Dann zwang er sie in einen Kuss und hielt sie fest wie mit Stahlklammern.
Sie sollte ihm immerhin nicht entwischen...

"Wenn du etwas versuchst, bist du tot", warnte er sie kurz vorher noch flüsternd.




Das Gebell der Hunde hörte abrupt auf.

"Dieser Bastard hat seinen Geruch getarnt...
Aber er kann nicht mehr weit sein!"

Die Höllenwesen lösten sich in hellblauen Flammen auf.



Christa keuchte erschrocken auf.
Wa...was passierte da?
Wurde sie wirklich von einem wildfremden Mann geküsst?

Was wollte er von ihr?

Sie versuchte, sich zu befreien, doch sie war bei weitem nicht stark genug.

Retranol lief weiter.
Diesen Bastard würde er kriegen.

Fara war vor lauter Schock und Angst unfähig, sich zu bewegen.
Doch das hier gefiel ihr ganz und garnicht.
Ein fremder Mann, der sie küsste und ihr auch noch mit dem Tode drohte...




Karkanos bemerkte ihren Protest fast garnicht und packte mit einer Hand ihr Bein, um es in die Höhe seiner
Hüfte anzuheben.

So konnte er näher an sie und ihren "Kuss" intensivieren.

Tangeo eilte Retranol hinterher.



Incent fand, dass dieses Mädchen gar nicht so übel war...
Gut sah sie auch aus...
Was nur aus ihr werden würde, wenn die Jäger aufgegeben hatten?



Christa war jetzt ebenfalls ganz starr.
Ihr Gehirn weigerte sich, die zwei Tatsachen, dass sie geküsst wurde, von einem Fremden, zusammenzusetzen.



Dinols plötzliche Kopfschmerzen verzogen sich genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht waren.
Doch er musste feststellen, dass er den Verbrecher, den sie jagten, nicht menr spüren konnte.
Um genau zu sein, konnte er niemanden mehr wahrnehmen...

Trotzdem lief er weiter. Von so etwas würde er sich nicht aufhalten lassen!

So liefen die beiden an Incent vorbei.

Doch das führte dazu, dass Fara begann, sich etwas zu wehren.
Eigentlich hatte sie nach Hilfe rufen wollen...
doch da auch das jetzt nichtmehr möglich war, musste sie handeln.
Denn sie hatte schreckliche Angst.


Karkanos wartete nur darauf, dass die Jäger weiterrannten und
versüßte sich die Zeit, indem er über den Oberschenkel des Mädchens strich.
Sie gefiel ihm...


Tertikan trat wütend gegen die Wand, als er die Spur verlor.
>> So ein Mist! <<


Ina ging währenddessen schon weiter zum Rand der Stadt.
Dort in der Nähe wohnte sie.

Incent erlöste Fara von dem Kuss. Doch er ließ sich nicht los.

"Du willst doch wohl nicht etwa weglaufen", murmelte er und schaffte es, dies wie eine Drohung klingen zu lassen.
"Es wäre wirklich schade, wenn ich jemanden, der so hübsch ist wie du, einfach...töten müsste."

Bei seinen letzten Wörtern legte er eine Hand an ihre Kehle.



Christa stieß ein ersticktes Schluchzen aus.
Wieso tat er das?



"Wir haben ihn wohl verloren", stellte Dinol fest.

Faras Augen weiteten sich vor lauter Angst und sie hielt still.

Sie wollte definitiv nicht sterben.
Wäre sie doch nur in die andere Gasse gegangen!


Karkanos hörte auf sie zu küssen, sah sie aber an.
>> Schrei ja nicht, Kleine. <<
sagte er und umfasste ihre Handgelenke mit nur einer Hand.
Doch seine Stimme klang alles andere als menschlich.


Tretikan seufzte wütend.
>> Lass uns weitergehen.
Sie sind bestimmt am Rand.
Oder die anderen haben den Sepium. <<

Incent kicherte böse.

Oh ja, mit diesem Mädchen hatte er noch einiges vor...
Jetzt konnte er sich noch ein bisschen vergnügen und wenn die Jäger abgezogen waren, würde er sie mitnehmen...



Erschrocken presste Christa ihre Lippen zusammen.
Wieso sie?



"Ja, so wird es wohl sein."

Obwohl Dinol sich da nicht so sicher war.
Die anderen waren nicht nahe genug gewesen.
Aber vielleicht war er ihnen in die Arme gelaufen.

Fara gefiel das Kichern garnicht.

Sie wünschte sich inständig, sie besäße irgendwelche Kräfte oder Möglichkeiten zu fliehen.

>> Bitte lasst mich gehen, ich gebe Ihnen auch alles Geld, was ich habe. <<
flehte sie ihn verzweifelt an und unterdrückte dabei aufkommende Tränen.


Karkanos sah auf sie hinab.
Sie würde ihm Spaß bereiten und war auch noch hübsch dazu.
Also haderte er nicht lange packte sie an der Hand und zog sie mit sich.


Tretikan nickte und ging mit ihm.

Retranol war währenddessen stehengeblieben und sah sich um.
Sie waren am Rande der Stadt und außer einem Mädchen mit Einkaufstüten war niemand
zu sehen.
Kein Sepium.

"Geld? Nun, Geld ist ja gut und schön...aber ich kann es auch anders bekommen.
Ein hübsches Mädchen wie du wiederum...das ist schwer zu finden.
Und jetzt, wo ich dich gefunden habe, glaube ich nicht, dass ich dich wieder laufen lasse..."

Er zwang ihr erneut einen groben, schnellen Kuss auf, dann zerrte er sie davon.
"Komm mit."



Völlig verängstigt stolperte Christa hinter ihr her.



Tretikan und Dinol stießen jetzt zu ihnen.

"Ihr habt auch kein Glück gehabt?", erkundigte sich letzterer.


Tangeo grinste plötzlich.
"Ich weiß ja nicht, wie das mit euch ist, aber ich finde, dass mir Fortuna heute zulächelt..."

Mit einem kurzen Pfiff waren seine Hunde an seiner Seite.
Und ein paar Worte später jagten sie auf das Mädchen zu.

Faras Atem ging in ihrer aufsteigenden Panik immer schneller.
Nicht laufen lassen? Sie würde... für immer....

sie versuchte, sich gegen ihn zu stemmen, doch war auch sie nicht gerade die Stärkste.


Karkanos stampfte weiter und achtete darauf, dass sein Schatz auch nicht abhanden kam.


Ina ging munter weiter, blieb aber stehen, als ein verdächtiges Schnaufen in ihre Ohren drang.

Als sie sich umdrehte, konnte sie geradenoch instinktiv einen der Hunde mit ihrer Einkaufstasche wegschlagen
und erschrocken aufschreien.
Was waren das für Monster?!

Incent sprach, ohne sie anzusehen.

"Bist du wirklich so vergesslich, dass du schon wieder versuchst, dich zu wehren?"



Christa stiegen die Tränen in die Augen.
Was wollte er von ihr?



Der Hund fiepte erbarmungswürdig und löste sich dann erneut in den blauen Flammen auf.

Was hat sie da in der Tüte?, fragte sich Tangeo, während er seinen Hunden hinterherlief.
Waffen? Steine?

Der andere Hund stürzte sich jetzt auf die Tüte.

Fara sah ihn erschrocken an und gab dann nach.

Sie hatte keine Ahnung, was er mit ihr vorhatte...
aber überleben wollte sie auch noch.


Karkanos sah sich um und nutzte nur die dunklen Gassen.
Siene Gier auf das kleine zerbrechliche Wesen hinter ihm stieg mit jedem Schritt.



Tretikan lachte amüsiert.
Das Mädchen hatte einen guten Schlag hingelegt.
Aber auch er war mittlerweile daran interessiert, sie ein bisschen "näher" kennenzulernen.


Ina ließ ihre Tasche erschrocken fallen und wich zurück, während der Hund sich über die Tasche hermachte.

Dann sah sie den Mann, der auf sie zurannte... und ergriff ihrerseits die Flucht.

>> Nicht so leicht wie er dachte. <<
meinte Retranol lächelnd und ging langsam hinterher.
Er könnte ihm eventuell später helfen.

Denn auch er hatte schon lange kein Mädchen mehr gehabt.

Incent ließ nicht locker, als er sie hinter sich herzog. Er umfasste ihr Handgelenk so stark, dass es ihr wehtat.

Am liebsten hätte er sie jetzt sofort auf den Boden geworfen und sich genommen, was er wollte...
Aber dann würde man ihn sofort finden. Und das wollte er nicht.
Daher musste er sich zuerst noch kontrollieren...was zu diesem festen Griff führte.



Auch Dinol folgte jetzt dem Mädchen.
Wenn sie sie fangen konnten, würde das eine denkwürdige Nacht werden.


Der Höllenhund ließ inzwischen die Tasche Tasche sein und jagte ebenfalls wieder das Mädchen.


Etwas weiter vorne war die Gasse in dichten Nebel gehüllt.