Das Reichenviertel der Stadt

Natasha grinste.

"Teleport ist auch nicht ohne...
Dich, andere, Gegenstände, alle drei
oder was teleportierst du?"

Renna schwieg dazu kurz mit einem amüsierten Lächeln.

>> Das ist abhängig von der Kraft, die ich aufwenden will.
Aber möglich ist für mich jede von dir genannte Transportart. <<
antwortete sie ihr schließlich mit Bedacht.

Ciara nickte kaum merklich mit ihr.

Natasha lächelte.

"Das muss wirklich sehr nützlich sein",
stellte sie fest.

"Und zu spät kommst du so sicherlich
nicht oft."

>> Nein, wenn ich es will, dann komme ich.
Pünktlich. <<
meinte Renna mit einem amüsierten Lächeln.

Ciara grinste in ihre Tasse.
Aus anderen Gründen amüsiert.

Wie sie ihre Fantasie doch liebte.

Bei Ciaras Reaktion ging auch Natasha schnell auf, was Renna da
gesagt hatte, und sie musste ebenfalls grinsen.

"Also, darauf wäre ich bei deiner Fähigkeit wirklich nie gekommen",
stellte sie fest.

>> So schwer ist das nicht. <<
meinte Renna schulterzuckend.

Dann fiel ihr der Blick der beiden auf.
Sie verdrehte die Augen und stöhnte auf.

>> Das kann doch nicht wahr sein. Ihr seid so versaut! <<

"Aber Renna, wovon sprichst du nur?",
fragte Natasha unschuldig.

"Wir haben lediglich über deine magische
Fähigkeit gesprochen. Was auch immer du
da hineininterpretiest, wir haben damit nichts
zu tun!"

>> Nein, das wäre seltsam, wenn ihr etwas damit zu tun habt. <<
meinte Renna mit einem Kopfschütteln.

>> Ich frage mich, wer hier ein größeres Bedürfnis nach Kommen
und Gehen hat. <<

Ciara prustete los.

"Sicherlich nicht du, wenn du es kannst,
wann und wo du willst..."

Natasha grinste.

>> Das will ich sehen, dass ihr kommen und gehen könnt, wo und wann
ihr wollt! <<
meinte Renna provokant.

Ciara lachte los.
>> Nein, das willst du nicht sehen! <<

Rennas Temperament war wieder vor ihren Verstand geschossen.

Renna kämpfte die Röte in ihrem Gesicht an.
>> SO habe ich das nicht gemeint!
Dreh mir nicht die Worte im Mund um! <<

"Tun wir das?", fragte Natasha.

"Oder übernimmt dein Verstand die Arbeit für uns?"

Renna zu ärgern war wirklich lustig, stellte sie fest.

>> Jetzt erzählst du aber Mist!
Woher willst du wissen, was ich denke.
Du musst es doch vorher auch denken, um zu denken,
dass ich das denke! <<
konterte Renna, der es ganz und garnicht gefiel, in die
Defensive gerdrängt zu werden.

"Aber ich weiß gar nicht, was du denkst",
widersprach Natasha.
"Nur, dass du anscheinend glaubst, zu
wissen, was wir beiden denken..."

>> Und ich weiß es auch, weil ihr euch verraten habt. <<
meinte Renna und kreuzte die Arme.

>> Körpersprache ist ein gutes Mittel, sich preiszugeben. <<

Ciara verstand alles falsch und musste sich bemühen, nicht
loszulachen.

"Und über Körpersprache weißt du also alles?",
fragte Natasha scheinbar sehr interessiert.

>> Bei Weitem nicht alles.
Aber genug, um zu sehen, in welche Richtung deine Gedanken
gehen. <<
meinte Renna und sah Natasha dabei entschlossen in die Augen.

Ciara beobachtete die beiden amüsiert.

>> Und schon von Anfang an geht es bei euch heiß her.
Starke Spannungen. Besser als Kino. <<
meinte sie mit einem breiten Grinsen.

Nun wandte sich Natasha ihr zu und hob eine Augenbraue.

"Na, was du für Filme siehst..."

Dann grinste sie.

Ciara hob die Schultern kurz an und lächelte.

>> Ich kann nichts dafür. Ihr beide seid so süß zusammen
und serviert mir die Weiterleitung nur so auf dem Silbertablett! <<


Renna schüttelte den Kopf.

Natasha schüttelte den Kopf.

"Dass du auf so etwas stehst...das hätte ich nun
wirklich nicht erwartet!"

>> Sagen wir es so.
Ich bin ein offener Mensch und habe kaum Grenzen. <<
meinte Ciara amüsiert.

>> Sie hat wirklich keine Schamesgrenze... <<
stimmte Renna seufzend zu.

>> Und wenn ich sich anbahnende Leidenschaft erkenne,
dann zünde ich den Kessel nochmal mit dem Flammenwerfer an! <<
freute Ciara sich.

Natasha wagte einen kurzen Blick nach draußen.

"Bei dieser Kälte wirst du allerdings mehr als nur
einen Flammenwerfer brauchen", gab sie zu
bedenken.

Ciara machte eine wegwerfende Handbewegung.

>> Ach Quatsch!
Das Wetter hindert nicht im Geringsten daran.
Ich spreche aus Erfahrung, da ich hier nun schon mein bisheriges Leben lang wohne.

Es verstärkt manchmal sogar die Hitze, wenn du weißt, dass da draußen wiedermal die
Welt in Weiß untergeht und du hier in einem warmen Gebäude bist.
Ganz gemütlich, nicht?

Ich muss da nicht viel nachhelfen. <<
meinte Ciara mit einem zuversichtlichen Lächeln.

>> Vielen Dank für deine ach so liebevollen Verkupplungsversuche, aber
ich glaube nicht, dass Natasha und ich jetzt auf so eine Art Beziehung zielen. <<
wandte Renna amüsiert ein.

Natasha zuckte mit den Schultern.

"Das natürlich auch",
stimmte sie zu.

>> War es schwer, deine Freunde in der alten Schule zurückzulassen? <<
wollte Ciara dann wissen, nachdem sie Renna und Natasha eine
entsprechende Grimasse geschnitten hatte.

"Ja, schon irgendwie",
meinte Natasha.

"Aber wir haben vor, wenigstens in Kontakt zu bleiben
und uns auch zu besuchen."

>> Ja, das ist wichtig, wenn sie dir etwas bedeuten.

Falls ihr da auch Internet hattet, musst du dir keine Sorgen machen,
denn wir haben hier auch eine Vebrindung. <<
meinte sie dann mit einem Zwinkern.

Natasha lächelte.

"Na - dann ist ja für alles gesorgt!"

Die Nacht schritt voran, doch der Sturm legte sich nicht.

Da es zu gefährlich war, sich herauszuwagen, entschied
Renna, dass Ciara und Natasha bei ihr übernachteten, bis
der Sturm wieder Milde zeigte.

In einem leeren Raum des Anwesens tauchte eine Gruppe auf,
bestehend aus vier Söldnern, einem Kind und einer vermummten
Gestalt.

Die Kapuzengestalt steckte ein kleines Gerät in eine Tasche.

"Das Ziel ist hinter der zweiten Tür auf der rechten Seite",
erklärte sie. "Die Blonde. Sorgt dafür, dass ihr nichts passiert,
und bringt sie zum ausgemachten Treffpunkt. Da gibt es dann
das Geld."

Ein paar Zimmer weiter rummste es.

"Wie gesagt, sorgt dafür, dass ihr nichts passiert."



Zeitgleich tauchte in dem Zimmer, in dem Natasha mit ihren
zwei neuen Freundinnen war, ein Monster auf. Wäre der Raum
kleiner gewesen, hätte es wohl gar nicht hineingepasst, und wie
es wieder herauskommen sollte, stand in den Sternen.

Es brüllte laut und griff dann die drei Mädchen an.

Monster:

Die Mädchen sprangen erschrocken auf.

Das plötzliche Auftauchen eines riesigen Monsters überrumpelte sie völlig.

Ciara brauchte jedoch nicht lange, bis sie sich wieder fasste und vor
Renna und Natasha stellte.

>> Seit wann hast du ein Haustier?! <<
rief sie fast schon wütend.

>> Hab ich nicht!! <<
gab Renna geschockt zur Antwort.

>> Ich weiß nicht, woher es auf einmal kommt! <<

>> Geht in Deckung. Alle beide! <<
befahl Ciara.

Sie musterte das Monster und hatte großen Respekt.

Doch sie musste die beiden anderen irgendwie beschützen!

In Rennas Hinsicht war es sogar ihre moralische Pflicht und wenn Natasha eine
von ihnen werden sollte, dann auch bei ihr.